VÖB bezeichnet Griechenland-Hilfe als "alternativlos"
Stand: 17.05.2010
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Frankfurt/Main - Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) bezeichnet das milliardenschwere Rettungspaket für Griechenland als "alternativlos". Bei der Abwendung des Staatsbankrotts in Griechenland gehe es um die Stabilität der Eurozone und letztlich des Euro selbst, sagte VÖB-Präsident Christian Brand am Montag in Frankfurt am Main. Deutsche Banken seien mit rund 45 Milliarden Euro in Griechenland investiert.
Die Krise biete aber auch die Chance, gemeinsam verbindliche Regeln aufzustellen und sie zu überwachen. "Wenn dies fundiert geschieht, beißt sich die Spekulation die Zähne aus", erklärte Brand. Die vertiefte politische Zusammenarbeit bringe zudem Vorteile für alle.
Gleichzeitig sprach sich Brand erneut gegen eine Zusammenlegung von Landesbanken aus. "Die klare regionale Fokussierung und Verantwortung verbietet Zentralstrukturen für Landesbanken, die in der Diskussion der vergangenen Jahre immer wieder eine Rolle gespielt haben", sagte er. "Wir halten Zentralstrukturen weder für betriebswirtschaftlich sinnvoll noch für politisch durchsetzbar."
"Eine Zusammenlegung von Landesbanken würde wegen der notwendigen Bilanzsummenreduzierung ihre Kreditvergabefähigkeit deutlich herabsenken", warnte Brand. Gegenwärtig hätten Landesbanken im Kreditgeschäft mit Mittelständlern einen Marktanteil von 20 Prozent. Jeder Versuch einer Konsolidierung der Landesbanken müsse deshalb auch die langfristigen Folgen sehr sorgfältig abwägen. Eine Kooperation oder Fusion mache nur Sinn, wenn sie betriebswirtschaftlich sinnvoll oder durch ein langfristig tragendes Geschäftsmodell unterlegt sei.