Verunsicherung der Verbraucher durch Eurokrise weiter spürbar
Stand: 21.12.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Nürnberg - Deutsche Verbraucher bleiben auch zum Jahresende durch die Eurokrise verunsichert und zeigen ein uneinheitliches Stimmungsbild. Während die Kauflaune fällt, steigen die Erwartungen an die Einkommensentwicklung, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK am Freitag in Nürnberg mit. Falls keine nachhaltige Lösung für die europäische Schuldenkrise zustande käme, stehe dem Konsum in Deutschland ein "sehr schwieriges Jahr" bevor, prognostizierten die Marktforscher aber.
Der Index, mit dem das Konsumklima gemessen wird, sinkt im Januar voraussichtlich ein weiteres Mal und erreicht 5,6 Punkte, teilte die GfK mit. Im Dezember lag der Index bei 5,8 Punkten, im November bei 6,0 Punkten, im Oktober bei 6,1 Punkten. Das Niveau des Index sei aber trotz des Wechsels von einem Aufwärts- zu einem Abwärtstrend weiter zufriedenstellend.
Die GfK verwies auf die Bedeutung einer stabilen Konsumentwicklung. Diese sei neben den Exporten eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft und schaffe die Voraussetzungen, dass Deutschland nicht in eine Rezession abgleite. Nötig sei dazu ein stabiler Arbeitsmarkt und eben die Lösung der Schuldenkrise.
Die Verbraucher gehen laut GfK davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten eine schwierigere Phase durchleben werde. Nach drei Monaten in Folge mit Zuwächsen nahm der Indikator für die Konjunkturerwartungen wieder ab und sank um 3,3 Punkte auf minus 17,9 Punkte. Vor einem Jahr hatte der Indikator noch um 17 Punkte besser gelegen. Die nachlassende Konjunktur drückt auch die Neigung zu Anschaffungen, der Indikator nahm deutlich um 9,3 Punkte auf jetzt noch 20,1 Punkte ab. Zuletzt war der Indikator für die Anschaffungsneigung im Mai 2010 mit 18,1 Punkten niedriger. Dennoch ist das derzeitige Niveau laut GfK gut.
Bei den Erwartungen zur Entwicklung der Einkommen konnte der entsprechende Indikator nach starken Verlusten im vergangenen Monat jetzt wieder zulegen. Er stieg um 3,4 Punkte auf 21,2 Punkte - allerdings lag der Verlust im November bei gut 12 Punkten. Insgesamt steht der Indikator deutlich über dem langjährigen Durchschnittswert von null Zählern.