Verdacht: Millionen Bankdaten werden für Kundenanalysen genutzt
Stand: 14.10.2010
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Hamburg - Bei bis zu 14 Millionen deutschen Verbrauchern herrscht Verunsicherung über die Sicherheit ihrer Bankdaten. Nach einem Bericht des NDR werden die Daten systematisch für Kundenanalysen verwendet und Handelsunternehmen zum Kauf angeboten. Nach Recherchen des NDR bietet EC-Netzbetreiber Easycash an, Kontonummern, die beim Einsatz von EC-Karten in Supermärkten oder Tankstellen gespeichert wurden, mit den Daten von Kunden- und Rabattkarten abzugleichen. Ohne Wissen und Zustimmung der Verbraucher könnten so direkt Daten ausgewertet werden, wie der NDR erklärte. Easycash wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück.
Nach Angaben des Senders ist die Easycash Loyalty Solutions in Hamburg für den Abgleich verantwortlich. Die Firma biete die Möglichkeit, genau zu ermitteln, wer was wann und wo einkauft. Für Datensätze mit je tausend EC-Kartenkunden sollen Handelsunternehmen angeblich bis zu 5.000 Euro zahlen.
Easycash-Geschäftsführer Christoph Pfeifer sagte dagegen laut "Spiegel Online": "Die Vorwürfe sind nicht wahr. Easycash verknüpft die Transaktionsdaten aus dem Zahlungsverkehr nicht mit den Daten der Kundenkartenprogramme." Die bei Kundenkarten anfallenden Daten würden "komplett getrennt von den Daten zu den Transaktionsdaten aus dem EC-Netzbetrieb verwaltet", sagte Pfeifer. "Es gab hier nie einen Abgleich. Auch der Vorwurf, Easycash würde bei nicht gedeckten Lastschriften die Kundenkartendaten nutzen, um die Namen und Adressen der Kontoinhaber zu ermitteln, ist falsch. Das ist nie geschehen."
Das Unternehmen bestätigte, es habe intern Überlegungen und Unterlagen dazu gegeben, die Kundendaten weitergehend auszuwerten. Diese Vorschläge seien aber nie umgesetzt worden. Easycash war Ende September in die Schlagzeilen geraten, weil das Unternehmen Daten von 50 Millionen EC-Karten dauerhaft speichert und dadurch die Kreditwürdigkeit der Kunden ermittelt.