Verbraucherzentralen fordern strengere Kontrollen für Finanzprodukte
Stand: 15.06.2010
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Berlin - Der Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, hat eine strengere Reform der Finanzaufsicht gefordert. Für Finanzprodukte seien ähnliche Maßnahmen wie in der strengen Lebensmittelkontrolle erforderlich, sagte Billen am Dienstag im Deutschlandradio. Zwar werde von der Bundesregierung in Sachen Anlegerschutz derzeit einiges auf den Weg gebracht. Aber eine strenge Kontrolle sei das "Kernstück" der Reform.
"Das, was wir in der Lebensmittelüberwachung haben, dass es Leute gibt, die sich umgucken, die Risiken aufdecken, die den schwarzen Schafen auf die Finger klopfen, das fehlt im Bereich der Finanzaufsicht", sagte Billen. Der oberste Verbraucherschützer verwies darauf, dass die Finanzkrise viele Sparer und Anleger getroffen habe. "Diese Branche gehörte in den letzten Jahren zu den so edlen Branchen, dass keiner genau hingeguckt hat, was die machen, und die Folgen können wir alle spüren", sagte er.
Billen zeigte sich besorgt, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) offenbar beabsichtige, die Reform der Finanzaufsicht aufzuschieben. Die Verbraucherzentralen setzen viele Hoffnungen in die Bundesregierung, dass sie die Banken zukünftig stärker kontrolliere, sagte er.