Verbraucherzentrale warnt vor dürftigen Beratungsprotokollen
Stand: 22.11.2010
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Berlin - Die Verbraucherzentralen warnen vor blindem Vertrauen in die Beratungsprotokolle von Banken und Sparkassen. Die Protokolle böten keine Gewähr für klare und korrekte Angaben. Das teilte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Montag in Berlin mit. Stattdessen nutzten Banken die Protokolle dazu, eigene Haftungsrisiken zu minimieren. Grundlage dieser Einschätzung ist eine Untersuchung, in der 61 Beratungsprotokolle deutscher Banken geprüft wurden.
Die Papiere deckten den Informationsbedarf der Verbraucher nicht ausreichend, hieß es. So sei das Anlageziel in 59 Fällen nicht vollständig dokumentiert. In keinem Fall seien sowohl die Risikobereitschaft des Anlegers als auch dessen finanzielle Möglichkeiten aussagekräftig erfasst worden. Auch fehlten in allen 61 Protokollen Angaben über die Provisionen, die die Bank für die Vermittlung erhält.
"Die Protokolle erfüllen derzeit nicht das Ziel, Klarheit über den Inhalt des Beratungsgesprächs zu schaffen und Verbrauchern damit ein Beweismittel an die Hand zu geben, um bei Bedarf Schadenersatzansprüche durchzusetzen", sagte vzbv-Chef Gerd Billen. "Mehr Sorgfalt in der Finanzvermittlung wird es nur geben, wenn die Anbieter fürchten müssen, für Falschberatungen auch belangt zu werden." Erforderlich seien einheitliche und verbindliche Standards, die klarstellten, wie Beratungsprotokolle umzusetzen und zu überwachen seien.
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