Verbraucherschützer wollen Finanz-Unterricht an Schulen
Stand: 05.01.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Leipzig - Die zum Teil erschreckenden Wissenslücken von Schülern in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen dürfen nach Ansicht der Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) nicht länger toleriert werden. Demnach wüssten zehn Prozent der Zehntklässler nicht, was ein Girokonto ist und auch nicht, dass Kreditzinsen prinzipiell höher sind als Sparzinsen, erklärte VZS-Geschäftsführer Joachim Betz in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd in Leipzig.
Betz forderte: "Hier muss die Schule mit Blick auf die möglichen negativen gesellschaftlichen Folgen mehr leisten." Vorbild sei Schleswig-Holstein, dort gebe es ein eigenes Unterrichtsfach Verbraucherbildung.
Eine Analyse sächsischer Schulbücher habe 2008 eklatante Schwächen zutage gefördert. So habe sich in einem Schulbuch zum Thema Bank und Geldautomaten der Satz gefunden: "Du kannst beim Geld abheben nichts falsch machen". Dass PIN und Kontodaten gestohlen werden könnten, tauche in dem Buch überhaupt nicht auf, monierte Betz.