Verbraucherschützer nehmen Finanzmarkt unter die Lupe
Stand: 20.04.2011
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Berlin - Mit einer neuen Initiative wollen die Verbraucherzentralen auf Unzulänglichkeiten im Finanzmarkt aufmerksam machen. Die Probleme in der Branche seien massiv, erklärte Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) am Mittwoch in Berlin. Zu oft würden Kunden falsch beraten oder erhielten nicht die nötigen Produktinformationen. Das zeige, dass eine systematische verbraucherorientierte Marktbeobachtung von Nöten sei.
Mit einer neuen Initiative "Finanzmarktwächter" wollen in den kommenden Monaten alle 16 Verbraucherzentralen und der Bundesverband Probleme verschärft ins Visier nehmen. Im Fokus stehen dabei unfaire Vertriebsmethoden, ineffiziente Produkte oder Wettbewerbsstörungen.
Eine erste Aktion soll die Vertriebsprovisionen beleuchten. Dafür werden Kunden aufgerufen, von ihrer Bank eine Auflistung zu verlangen. In den kommenden zwei Monaten soll so überprüft werden, ob und wie Institute im Wertpapiervertrieb ihrer Offenlegungspflicht nachkommen. Im Verlauf des Jahres sollen zudem die Dispozinsen, Beratungsprotokolle und Kündigungsgründe für Altersvorsorgeprodukte genauer unter die Lupe genommen werden. Hinweise sollen ausgewertet werden und könnten auch der staatlichen Finanzaufsicht Impulse geben.
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