Verbraucher profitieren auch 2015 von niedriger Inflation
Stand: 05.01.2015
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Frankfurt/Main - Die Teuerung in Deutschland wird auch im neuen Jahr vorerst gering bleiben. Das ist eine gute Nachricht für die Verbaucher - ihr Geldbeutel wird weiter geschont.
Ölpreis
Der Preisrutsch bei Rohöl, der Mitte 2014 einsetzte, ist nicht beendet. Zu Beginn dieser Woche setzten die Ölpreise ihre Talfahrt fort und erreichten den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Das macht sich in der Regel in sinkenden Preisen für Kraftstoffe und Heizöl bemerkbar - und die kommen oft erst mit Verzögerung bei den Verbrauchern an. 2014 konnten Autofahrer in Deutschland dem ADAC zufolge so günstig tanken wie zuletzt 2010.
Energie
Erfahrungsgemäß ziehen bei sinkenden Ölpreisen mit einiger Verzögerung die Preise für Gas und Strom nach. In der Breite erwarten Ökonomen daher sinkende Energiepreise.
Nahrungsmittelpreise
Die Zeiten kräftiger Preissprünge bei Lebensmitteln sind erst einmal vorbei. Für dieses Jahr erwarten Experten zunächst weitgehend stabile Preise beim Lebensmitteleinkauf.
Flaue Konjunktur
Die schwache Wirtschaftsentwicklung erhöht den Druck auf Unternehmen, Preise für ihre Waren zu senken, um im scharfen Wettbewerb um Kunden überhaupt noch etwas zu verkaufen. Allerdings zeigten sich die Verbraucher zuletzt in Kauflaune - diese hohe Nachfrage wiederum spricht gegen eine größere Rabattschlacht.
Euro-Kurs
Ein Grund für die Mini-Inflation der vergangenen Monate war der lange vergleichsweise hohe Euro-Kurs. Diese Stärke der Gemeinschaftswährung verbilligte den Import von Waren. Volkswirte gehen davon aus, dass die jüngste Abwertung des Euro - zu Wochenbeginn sank der Euro auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2006 - erst im späteren Verlauf des Jahres 2015 den Preisauftrieb etwas verstärken wird.
Allerdings hat die Mini-Inflation auch eine Kehrseite: Sie nährt die Sorge vor Deflation, also einem Preisverfall quer durch die Warengruppen. Sinken die Preise auf breiter Front, könnte das Verbraucher und Unternehmen dazu verleiten, Anschaffungen und Investitionen aufzuschieben - denn es könnte ja bald noch billiger werden. Das könnte die ohnehin lahmende Konjunktur abwürgen.