Verband geht von immer weniger Bankfilialen aus
Stand: 23.06.2015
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Berlin - In den vergangenen 20 Jahren wurden fast 40 Prozent der Bankfilialen in Deutschland zugemacht. Laut Branchenverband wird der Abbau noch weitergehen. Dadurch müssen sich viele Bankkunden auf noch längere Wege zum nächsten Schalter einstellen. Trotz der Schließung tausender Filialen bereits in den vergangenen Jahren wird die Zahl der Zweigstellen nach Erwartung des Bundesverbands Deutscher Banken weiter sinken. "Das Netz wird deutlich ausgedünnt werden", sagte Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer der Deutschen Presse-Agentur. Ein zentraler Grund: Immer mehr läuft über das Internet. "Die jüngere Generation ist technikaffin. Online-Banking wird zunehmen."
Kemmer verwies auf eine neue Umfrage des Verbands, der die privaten Institute vertritt. Sie wird in der nächsten Woche vorgestellt. Demnach halten 55 Prozent der befragten 14- bis 24-Jährigen sicheres Online-Banking für sehr wichtig bei der Wahl ihrer Bank. Die Nähe der Filiale war für 43 Prozent sehr wichtig. "Auch die ältere Generation ist in manchen Dingen flexibler, als man meint", meinte Kemmer.
Die Zahl der bundesweiten Bank-Zweigstellen sank nach Verbandsangaben von gut 63.000 im Jahr 1997 auf gut 36.000 im Jahr 2013. "Wir befinden uns in einem fließenden Übergang vom Face-to-face- zum digitalen Banking", verteidigte Kemmer den Abbau. "Früher mussten Sie für Beratung in die Filiale gehen. Heute erlebt man mehr und mehr Mischformen: Sie können über Terminals Videoberatung machen, Telefon-Banking gibt es schon lange."
Deutschland gehöre weltweit noch immer zu den Ländern mit dem dichtesten Filialnetz. Unter den 28 EU-Ländern liege die Bundesrepublik mit durchschnittlich 2222 Einwohnern pro Filiale auf dem achten Platz. Bei Bankgeschäften per Handy haben die etablierten Institute aus Kemmers Sicht noch Nachholbedarf: "Die Apps der Banken müssen noch einfacher werden. Die Kunst wird darin bestehen, die Sicherheitsstandards zu erhalten und die Bequemlichkeit zu erhöhen."