US-Zentralbankchef: Lockere Geldpolitik weiter notwendig
Stand: 18.07.2013
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Washington - US-Zentralbankchef Ben Bernanke will auf absehbare Zeit an der ultralockeren Geldpolitik festhalten. Eine Drosselung der massiven Anleihenkäufe der Federal Reserve sei "keineswegs" beschlossene Sache, sagte Bernanke am Mittwoch bei einer Anhörung im Repräsentantenhaus in Washington. Die Börsen in New York reagierten positiv und eröffneten mit einem leichten Plus.
Derzeit erwirbt die US-Zentralbank jeden Monat Hypothekenpapiere und Staatsanleihen in Höhe von 85 Milliarden Dollar, um die Zinsen zu drücken. Vergangenen Monat hatte Bernanke in Aussicht gestellt, dass die Anleihenkäufe bei einer Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt noch in diesem Jahr heruntergefahren und bis Mitte 2014 ganz beendet werden könnten.
Der Zentralbankchef bekräftigte vor dem Repräsentantenhaus diesen Plan. Zugleich machte er deutlich, dass die Anleihenkäufe aber letztlich "von den wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen" abhingen. Die Fed verfolge keinen "vorbestimmten Kurs". Sollten sich die Prognosen für eine Erholung auf dem Arbeitsmarkt nicht bewahrheiten, könne das Programm auch beibehalten oder wenn nötig sogar ausgeweitet werden.
Mit ihrer Politik des günstigen Geldes versucht die US-Notenbank seit Ende 2008, gegen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise anzukämpfen. Der Leitzins verharrt auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. Solange die Arbeitslosenquote in den USA über 6,5 Prozent liegt, will die Fed an diesem Satz nicht rütteln.
Bernanke erklärte, eine lockere Geldpolitik bleibe in "absehbarer Zukunft" angemessen. Die Arbeitslosenquote sei mit 7,6 Prozent im Juni noch immer hoch, während die Inflation weiter auf niedrigem Niveau liege. Als Risiko für die Konjunktur sieht Bernanke demnach vor allem die im März eingeleiteten tiefen Einschnitte bei den US-Staatsausgaben.