US-Notenbank zögert bei Zinserhöhungen
Stand: 17.07.2014
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Washington - Nicht Konkretes wollte die US-Notenbankchefin Janet Yellen bei einer Anhörung im Kongress in Washington sagen. Sie hält eine raschere Erhöhung der Leitzinsen durchaus für möglich, wenn sich die Zahlen am Arbeitsmarkt weiter überraschend verbessern. Aber trotz der guten Konjunktur sei die Erholung noch nicht vollendet. Bei Einbrüchen behält sie sich vor, weiter eine äußerst lockere Geldpolitik zu betreiben.
Die US-Arbeitslosenquote war im Juni auf 6,1 Prozent gefallen, der niedrigste Stand seit fast sechs Jahren. Auch die Wirtschaft befindet sich laut Vorhersagen der Fed nach dem einem harten Winter geschuldeten Einbruch zu Jahresbeginn wieder auf Wachstumskurs. Yellen erklärte, die Notenbank werde die Anzeichen des Aufschwungs "genau verfolgen". Noch gebe es konjunkturelle Risiken, außerdem hätten weiter "zu viele Amerikaner" keine Arbeit. Bei der Geldpolitik müsse die Fed daher "sehr vorsichtig" vorgehen, ergänzte sie.
Seit Ende 2008 liegt der Leitzins in den USA nahe null, um die Wirtschaft nach der Finanzkrise anzukurbeln. Über höhere Zinsen will die Fed erst nachdenken, wenn sich die Inflationsrate der Marke von zwei Prozent nähert und Fortschritte hin zur Vollbeschäftigung zu verzeichnen sind. Die Märkte rechnen damit, dass dies Mitte kommenden Jahres der Fall sein wird.
Drei Billionen Dollar in den Markt gepumpt
Neben dem Rekordzinstief pumpte die Fed in den vergangenen Jahren auch über den Aufkauf von Staatsanleihen und Hypothekenpapiere mehr als drei Billionen Dollar in den Wirtschaftskreislauf. Dadurch sollten Kredite für Unternehmen und Verbraucher noch billiger werden.
Angesichts der wirtschaftlichen Erholung begann die Notenbank im vergangenen Dezember mit dem Ausstieg aus dem aktuellen Programm und senkte die monatlichen Anleihenkäufe von ursprünglich 85 Milliarden Dollar schrittweise auf zuletzt 35 Milliarden Dollar. Aus den Protokollen der Fed-Sitzung im Juni geht hervor, dass das Programm im Oktober auslaufen dürfte.