US-Notenbank wird Zinsen wahrscheinlich doch nicht anheben
Stand: 27.08.2015
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New York - Die lang erwartete Anhebung der Leitzinsen durch die US-Notenbank im September wird wegen Finanzmarktturbulenzen in China immer weniger wahrscheinlich. "Aus meiner Sicht erscheint jetzt der Beginn einer Normalisierung der Geldpolitik im September weniger zwingend als noch vor einigen Wochen", sagte William Dudley am Mittwoch.
Er wolle zunächst weitere Wirtschaftsdaten abwarten und die Entwicklung an den Finanzmärkten beobachten. Dudley ist als Präsident der Notenbank von New York immer im geldpolitischen Ausschuss der Fed stimmberechtigt.
"Ich hoffe, dass die Fed noch in diesem Jahr die Zinsen anheben kann", sagte Dudley. Die Geldpolitiker seien jedoch besorgt, dass die Finanzmarktturbulenzen den wirtschaftlichen Ausblick belasten könnten. Durch gesunkene Aktienkurse werde das Vermögen der privaten Haushalte vermindert. An den Finanzmärkten galt es zuletzt als immer weniger wahrscheinlich, dass die Fed schon auf der nächsten Sitzung am 16. bis 17. September die Zinsen anheben könnte. Die Märkte reagierten daher nur wenig auf die Aussagen von Dudley.
Die aktuelle Krise sei jedoch grundsätzlich anders als die vorangegangene Krise, da sie nicht von den USA ausgehe, sagte Dudley. Er sei jedoch zuversichtlich, dass China diese meistern könne. Das Land verfügt über einige Instrumente, um die Krise zu bekämpfen. Allerdings stehe das Land vor "Herausforderungen".