US-Notenbank verlangsamt wohl Zinsanhebung
Stand: 07.06.2016
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Phildelphia - Jant Yellen, Chefin der US-Notenbank Federal Reserve, hat in einer Rede angedeutet, dass die Anhebung des US-Leitzinses langsamer als angenommen geschehen wird. Gestern in Philadelphia betonte die Fed-Chefin, der Arbeitsmarkt in den USA habe sich zuletzt enttäuschend entwickelt.
Vor allem Schwarze und Latinos hätten große Probleme, Jobs zu finden. Auch die Inflation habe sich nicht im erhofften Tempo auf die Zielmarke von zwei Prozent zubewegt. Yellen reagierte mit ihrer Rede auf die Mai-Statistik zur Arbeitslosigkeit in den USA. Mit lediglich 38 000 waren enttäuschend wenige neue Jobs hinzugekommen.
Zeitrahmen weg gelassen
Yellen hält nach wie vor eine graduelle Anhebung des Leitzinsniveaus von derzeit zwischen 0,25 und 0,5 Prozent für "wahrscheinlich angemessen", wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung weiter günstig erweist. Erst vor zehn Tagen hatte sie jedoch erklärt, diese Anhebung sei "in den nächsten Monaten wahrscheinlich angemessen". Diese zeitliche Festlegung ließ Yellen diesmal weg.
Sie bezeichnete auch die Entscheidung in Großbritannien über ein mögliches Verlassen der EU als risikoreich für die Weltwirtschaft. Diese wird am 23. Juni getroffen. Die nächste Zinssitzung des Offenmarkt-Ausschusses der Federal Reserve ist für 14. und 15. Juni geplant. Viele Analysten erwarten aufgrund der Gemengelage keinen Zinsschritt der Fed im Juni.