US-Notenbank hebt Leitzins zunächst nicht an
Stand: 28.04.2016
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Washington - Wie erwartet hat die US-Notenbank in ihrer Aprilsitzung den Leitzins nicht weiter angehoben. Er bewegt sich weiter in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Das teilte die Fed am Mittwoch mit. Die Entscheidung der zehn Mitglieder des Offenmarktausschusses sei mit 9:1 gefallen. Die Fed ließ offen, ob es im Juni zu einem Anstieg der Leitzinsen kommen könnte.
Die Federal Reserve hat sich bisher für die Abwägung von Risiken aus der Weltwirtschaft und den Aussichten für Wachstum und Inflation im Inland stark gemacht. Die großen Risiken, etwa durch den niedrigen Ölpreis und die Wachstumsschwäche in China, erwähnte die Notenbank in ihrem Statement im April nicht mehr.
Inland-Situation wird bewertet
Tags zuvor hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) noch darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Zahl fauler Kredite in China beänstigend erhöht. Stattdessen konzentrierte sich die Fed in ihrer Betrachtung vor allem auf die Situation im Inland, wo sie einen stabilen Arbeitsmarkt und optimistische Wachstumsaussichten konstatierte.
Analysten bewerteten dies als einen Hinweis, dass es zu einer Zinsanhebung bei der nächsten Sitzung im Juni kommen könnte, sollten sich die Aussichten für die weiterhin eher schwache Inflation in den USA erholen. Paradoxerweise würde eine Erhöhung der Zinsen vermutlich den US-Dollar stärken, damit Importe verbilligen und die Preissteigerung weiter belasten.
Erster Schritt kam Ende letzten Jahres
Die US-Notenbank hatte zuletzt im Dezember eine leichte Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte verkündet und damit ihre jahrelange Nullzinspolitik beendet. Zuvor war es seit 2006 stetig nach unten gegangen. Mit ihrer Aufwärtstendenz bewegt sich die Fed gegenläufig zur Europäischen Zentralbank (EZB), die zuletzt die Geldpolitik noch einmal gelockert hatte.