US-Banken drohen mit Gebühren für Guthaben von Sparern
Stand: 27.11.2013
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London - Guthaben auf Konten bei US-Banken könnten künftig teurer werden. Führende Institute warnen laut "Financial Times" (Montag), dass sie für Einlagen ihrer Kunden Geld verlangen müssten, wenn die Institute wiederum selbst künftig noch weniger Zinsen auf ihre Einlagen bei der Notenbank bekommen. Schon jetzt erhalten Sparer und Unternehmen in den USA praktisch keine Zinsen auf ihre Bank-Guthaben. Die Banken begründen die möglichen Zusatzgebühren damit, dass sie das Geld nicht zum Nulltarif verwalten könnten. Unter anderem laufen Kosten für Versicherungsprogramme an.
In den USA wird derzeit darüber spekuliert, wie die Notenbank Fed ohne große Folgen für die Wirtschaftsentwicklung ihr milliardenschweres Anleihenkaufprogramm zurückfahren kann. Eine Variante sieht dabei vor, die Zinsen auf überschüssige Mittel zu senken, die die Geldhäuser bei der Fed parken. Damit würde die Notenbank versuchen, die dämpfende Wirkung geringerer Anleihekäufe abzufedern. Prinzipiell gilt, je weniger Zinsen die Geschäftsbanken von der Notenbank erhalten, desto größer ist der Anreiz, mehr oder günstigere Kredite an die Wirtschaft auszureichen.
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) wollte sich der Drohung der US-Institute am Montag nicht direkt anschließen. BdB-Präsident Jürgen Fitschen warnte aber vor einer Bestrafung von Sparern: "Es wäre ein psychologisch fatales Signal, wenn sich Sparen nicht mehr lohnt." Fitschen sprach sich erneut gegen einen negativen Zins für bei der EZB geparkte Einlagen der Banken aus. Das werde die Kreditvergabe an die Realwirtschaft nicht fördern.