Untersuchung: Studienkredite werden billiger
Stand: 11.06.2013
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Düsseldorf - Die Finanzierung eines Studiums per Kredit ist einer Untersuchung zufolge günstiger geworden. Das allgemein sinkende Zinsniveau habe sich auch bei Studienkrediten niedergeschlagen, heißt es in einer Studie des CHE Centrums für Hochschulentwicklung, aus der das "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) zitierte. In dem Test wurden demnach insgesamt 33 Studienkredite und Bildungsfonds bewertet unter Aspekten wie Zinshöhe, maximales Finanzierungsvolumen und Flexibilität der Darlehen.
Vor allem die staatliche Förderbank KfW als Marktführer bei Studienkrediten habe bei den Konditionen kräftig nachgebessert, heißt es dem "Handelsblatt" zufolge in der Untersuchung. 140.000 Studenten hätten sich bei dem Institut bislang Geld geliehen. Die KfW habe unter anderem die Altersgrenze für Kreditnehmer auf 44 Jahre erhöht. Zudem fördere die Bank jetzt auch Zweit- und Teilzeitstudium sowie Promotionen.
Mit einem Zinssatz von 3,28 Prozent zähle die KfW zudem zu den günstigsten Anbietern, hieß es dem Bericht zufolge in der Untersuchung. Die Tester hätten allerdings moniert, dass die Höchstsumme bei Krediten von 650 Euro monatlich in manchen Studienphasen zu niedrig sei. Zudem fördere die KfW noch immer keine Semester im Ausland.
Im Geschäft mit Studienkrediten spielten Privatbanken nur eine Nebenrolle, wenngleich diese anfangs große Hoffnungen gehabt hätten, hieß es laut Bericht in der Untersuchung. Dies könne unter anderem an vergleichsweise wenig attraktiven Konditionen liegen. Die Deutsche Bank etwa biete Studienkredite unverändert zu einem Zinssatz von 8,9 Prozent an.
Die Zinsen in der Eurozone sind derzeit auf einem historischen Tief. Im Kampf gegen die Schuldenkrise hatte die Europäische Zentralbank (EZB) das Zinsniveau massiv gesenkt, um der Wirtschaft Schub zu geben. An dem Leitzins orientieren sich unter anderem die Zinsen für Sparer, aber teils auch für Kreditnehmer.
Das Centrum für Hochschulentwicklung ist eine gemeinnützige Forschungseinrichtung und nach eigenen Angaben unabhängig. Gesellschafter des CHE sind die Bertelsmann Stiftung und die Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz.