Ungarns Haushaltsdefizit deutlich höher als erwartet
Stand: 09.01.2012
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Budapest - Die Lage in Ungarn spitzt sich immer weiter zu. Der finanziell angeschlagene EU-Mitgliedstaat kann die Pleite wohl kaum noch abwenden. Zuletzt wurde eingeräumt, dass das Haushaltsdefizit mehr als doppelt so hoch wie zuletzt geplant sei. Für den Schlussmonat Dezember meldete das Wirtschaftsministerium einen Fehlbetrag von 486,5 Milliarden Forint.
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums vom Montag lag der Fehlbetrag im abgelaufenen Jahr bei 1,73 Billionen Forint (etwa 5,5 Milliarden Euro). Das Defizit liege 252 Prozent über der ersten Jahresschätzung der Regierung in Budapest und 110 Prozent über der jüngsten Schätzung, hieß es weiter in der Mitteilung. Für den Schlussmonat Dezember meldete das Ministerium einen Fehlbetrag von 486,5 Milliarden Forint.
Zuvor meldete die EU-Kommission, dass sie derzeit prüft, ob eine Änderung des ungarischen Gesetzes über die Zentralbank gegen den EU-Vertrag verstößt. Die EU will so lange mit Ungarn nicht über Finanzhilfen sprechen, wie die Zweifel am ungarischen Zentralbankgesetz nicht ausgeräumt sind. Ungarn hat derzeit große Probleme, seine Staatsschulden zu finanzieren und ist akut von der Pleite bedroht. Die nationale Währung verlor seit dem Sommer ein Fünftel ihres Wertes, und selbst kurzfristig kann sich das Land auf dem Geldmarkt nur für Zinsen von fast 10 Prozent neues Kapital leihen.