Umtauschangebot für griechische Staatsanleihen genau prüfen
Stand: 06.03.2012
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Düsseldorf - Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf empfiehlt Privatanlegern, die Umtauschangebote für griechische Staatsanleihen gut zu prüfen.
Ob sie das Angebot annehmen oder nicht, sollten sie unter anderem von der Laufzeit ihrer Papiere abhängig machen, empfiehlt die DSW. Die Inhaber von griechischen Staatsanleihen sollen auf mindestens 53,5 Prozent ihrer Forderungen verzichten. Dazu sollen sie ihre alten Papiere in neue Anleihen umtauschen. Die neuen Papiere haben Laufzeiten von 30 Jahren.
DSW warnt vor deutlichen Verlusten
Anleger, deren alten Papiere in diesem Jahr fällig wären, müssten bei einem Umtausch mit einem deutlich höheren Verlust rechnen, warnt die DSW. Denn sie würden nicht nur auf einen Teil der Forderungen verzichten, sondern müssten auch spätere Kursverluste der Anleihe einkalkulieren. Aus Sicht der Anlegerschützer sollten Privatanleger Papiere mit kurzen Restlaufzeiten daher nicht umtauschen.
Umtausch bei Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten sinnvoll
Für Anleger, die griechische Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten im Depot haben, könnte ein Umtausch aber sinnvoll sein, da sie auf diese Weise das Risiko ein wenig mindern könnten. Denn zum einen seien 15 Prozent des Nennwertes der neuen Anleihen unter anderem durch den Europäischen Krisenfonds EFSF gesichert. Zum anderen würden die neuen Anleihen nach englischem Recht beurteilt. Und damit seien die Hürden für einen weiteren Schuldenschnitt weit höher als nach griechischem Recht.