Umfrage: Manager halten an Eurozone fest
Stand: 10.07.2012
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Düsseldorf - Drei von vier Topmanagern in Deutschland sind für den Erhalt der Eurozone. Das zeigte eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa für das "Handelsblatt", bei der 641 Führungskräfte interviewt wurden. Damit gebe die Wirtschaftselite Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Rückendeckung, so die Zeitung.
Die Ergebnisse unterstrichen, dass für die Wirtschaftselite der größten europäischen Volkswirtschaft ein Zerfall der Euro-Zone keine Option sei, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Zeitung. "Viele Unternehmer haben sich vom nationalstaatlichen Denken gelöst und denken heute globaler." So erklärten vier von zehn Spitzenmanagern, sie fühlten sich persönlich eher als Europäer denn als Deutsche. In Großunternehmen seien es sogar 54 Prozent.
85 Prozent der Topmanager beurteilten das Krisenmanagement der Bundesregierung als "alles in allem richtig". Obwohl 55 Prozent der Führungskräfte prinzipiell laut der Umfrage dafür sind, weitere nationale Kompetenzen an Brüssel abzugeben, lehnten 58 Prozent eine europäische Bankenunion mit gemeinsamer Einlagensicherung strikt ab. Zwei von drei Führungskräften plädierten auch dafür, mehr Banken zu schließen, wenn sie in Schieflage gerieten.
Die Unternehmen in Deutschland fühlten sich einer weiteren Umfrage zufolge gegen eine mögliche Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise gut gewappnet. Mehr als jedes vierte Unternehmen will danach derzeit keine Kredite für Investitionen aufnehmen, sondern sie aus eigener Kraft finanzieren, wie aus einer dem "Handelsblatt" vorliegenden Sonderauswertung der Frühsommer-Firmenumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervorgehe. "Die Finanzierungssituation ist für die meisten Unternehmen entspannt", laute das Fazit der Umfrage. Nur 14 Prozent der Unternehmen berichteten von Schwierigkeiten bei der Finanzierung.