Umfrage: Deutsche Firmen nehmen Eurokrise locker
Stand: 21.05.2012
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München - Eine Befragung der Unternehmensberatung Roland Berger hat gezeigt, dass Deutschlands Firmen die Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise erstaunlich locker nehmen. Auch wenn vier von fünf Unternehmen den Krisen-Höhepunkt für noch nicht erreicht halten, erwarten nur zwölf Prozent einen hohen Einfluss auf die eigenen Geschäfte.
Einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone halten fast zwei Drittel für sinnvoll, einen Zerfall der ganzen Währungsunion als Folge befürchten jedoch lediglich 14 Prozent. Vorkehrungen für diesen theoretischen Fall hat aber fast jedes vierte Unternehmen getroffen. Und: Von diesen Firmen sieht immerhin jede zehnte im Euro-Zerfall auch eine Chance und hat geprüft, ob man dann günstig Konkurrenten übernehmen könnte.
Euro-Zerfall als Chance?
Entsprechend sehen auch zwei Drittel der Unternehmen kein Risiko einer Rezession in Deutschland in diesem oder im kommenden Jahr. Gefahren für die Konjunktur drohten demnach am ehesten noch durch rückläufige Exporte in andere europäische Länder oder eine mögliche Kreditklemme als Konsequenzen der Krise. Dass das Drama um Griechenland und die anderen Euro-Sorgenkinder noch in diesem Jahr seinen Höhepunkt erreicht, glauben 29 Prozent - 23 Prozent setzen auf 2013 und sogar 27 Prozent erst auf einen späteren Zeitpunkt.
Befragt wurden Vorstände und Geschäftsführer von mehr als 1000 unterschiedlich großen deutschen Firmen im März und April - also vor der Wahl in Griechenland, die das Land erneut in den Fokus der Eurokrise katapultiert hat.