Umfrage: Anleger vertrauen wieder ihren Bankberatern
Stand: 12.03.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX
Frankfurt - Eine Umfrage der TNS Infratest im Auftrag der DZ Bank hat gezeigt, dass das Vertrauen der deutschen Privatanleger in die Beratung von Banken und unabhängigen Finanzdienstleistern seit der Hochphase der Finanzkrise vor drei Jahren wieder deutlich gewachsen ist.
Demnach beurteilten die Anleger das Beratungsgespräch erheblich besser als noch im April 2009. Konkret äußerten sich 54 Prozent der Befragten sehr positiv über dessen Qualität. Noch besser sei das Bild bei den Detailbewertungen ausgefallen: "Wie bereits vor drei Jahren erklärt nahezu jeder Befragte, der Berater habe sich genügend Zeit genommen. Und neun von zehn Anlegern betonen, die Produkte seien ihnen verständlich erklärt worden", meinte Peter Schirmbeck, Leiter Privatkundengeschäft der DZ BANK.
Aufklärung über die Risiken der Geldanlage
Deutlich mehr Investoren als damals, nämlich 85 Prozent nach zuvor 79 Prozent, bescheinigten ihren Beratern zudem, sie hätten sie ausreichend über die Risiken der Geldanlage aufgeklärt. Ferner sagten 84 Prozent, sie sähen sich objektiv beraten. Dies sei ein Anstieg um 6 Prozentpunkte. "Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Privatkunden auf den Sachverstand der Bankberater vertrauen und die Kreditinstitute hier Terrain zurück gewonnen haben", sagte der DZ-BANK-Experte.
Honorarberatung trifft auf Ablehnung
Die in Deutschland in den vergangenen Jahren immer wieder diskutierte Honorarberatung indes sei für die meisten Anleger nach wie vor kein Thema. Nur jeder fünfte, und damit etwas weniger als vor drei Jahren, wäre bereit, für eine neutrale Anlageberatung zu zahlen. Diese Bereitschaft verringere sich jedoch bei der konkreten Frage nach der Honorarhöhe erheblich. So sagten insgesamt nur 6 Prozent der Befragten, sie wären bereit, für eine unabhängige Beratung bis zu 150 Euro je Stunde zu bezahlen.
"Zwiegespalten zeigen sich die Befragten beim Einfluss der neuen regulatorischen Bestimmungen auf die Beratungsqualität", fuhr Schirmbeck fort. Rund die Hälfte von ihnen vertrete die Auffassung, dass sich die Qualität des Gesprächs durch die Regulierungen nicht verändert habe. 40 Prozent gaben mit Blick auf neue Regelungen wie etwa die Beratungsdokumentation eine gegensätzliche Meinung an.
Die Stichprobe von 1029 Befragten ist der DZ Bank zufolge repräsentativ für anlage-affine Personen in der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren.
Nachrichten zum Thema
- Geldanlage: Verbraucherschützer kritisieren Beratungsprotokolle
- Anlegerschutzgesetz soll Anleger vor falscher Beratung schützen
- Postbank droht Klagewelle wegen Falschberatung
- Geldanlage: Worauf man bei der Honorarberatung achten sollte
- Mehrheit der Bankkunden mit Anlageberatung zufrieden
- BaFin: Anlageberatung der Banken immer noch mit Mängeln