Tipps für Studierende: Wie gelingt meine Studienfinanzierung?
Stand: 22.04.2015
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„Reiche Eltern für alle!“ – ein lustiger Slogan, aber leider ein frommer Wunsch. Denn im Alltag sind die meisten Studierenden auf zusätzliche Finanzmittel angewiesen. Die einen beantragen BAföG, die anderen gehen nebenher jobben. Und immer mehr nehmen ein Darlehen auf.
Wir zeigen, welche Möglichkeiten es hierbei für Studierende gibt und was es bei der Auswahl des richtigen Kredits zu beachten gilt.
Studentenkredit – Ratenkredite oft auch zur Studienfinanzierung interessant
Beim sogenannten Studentenkredit handelt es sich um einen herkömmlichen Ratenkredit, den auch Nicht-Studierende beantragen können.
Um einen Kredit zu erhalten, müssen die Antragsteller allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Grundsätzlich gilt, dass ein Kredit nur an Volljährige mit festem Wohnsitz in Deutschland vergeben wird. Auch Kreditnehmer mit einem negativen Schufa-Eintrag werden meist abgelehnt.
Darüber hinaus vergibt fast keine Bank oder Sparkasse einen klassischen Kredit an Antragsteller, die kein regelmäßiges Einkommen beziehen. BAföG und Kindergeld können dabei nicht berücksichtigt werden, da es sich um Leistungen der öffentlichen Hand handelt. Auch Zuwendungen der Familie und Einkünfte aus einem 450-Euro-Job können bei der Liquiditätsermittlung nicht herangezogen werden.
Oft lohnt es sich daher, einen Mitantragsteller – etwa die Eltern – zu finden. Das stärkt meist das Vertrauen der Bank und erhöht die Chancen auf eine Bewilligung. Diese Variante hat sich über die Jahre bewährt.
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Studienkredit – Speziell für Studierende: Keine Bonitätsprüfung
Speziell an Studierende richtet sich der Studienkredit. Die Zahl der angebotenen Studienkredite ist noch recht übersichtlich. So ist es verhältnismäßig einfach, ein passendes Angebot zu finden. Der Marktführer Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verzichtet dabei auf Sicherheiten und eine Bonitätsprüfung. Daneben bieten auch andere Banken Studierenden günstige Kredite an. Außer bei der DKB und bei einigen Sparkassen finden sich Angebote etwa bei Darlehenskassen der verschiedenen Studentenwerke.
Studienkredite sehen meist eine Karenzzeit zwischen der letzten Auszahlung und der ersten fälligen Rückzahlungsrate vor. Das bedeutet, dass Kreditnehmer nach Studienabschluss eine gewisse Schonfrist bekommen, bis sie einen Job gefunden und ein geregeltes Einkommen haben, bevor das Darlehen zurückgezahlt werden muss. Die Karenzzeit dauert meistens etwa zwei Jahre.
Einschränkungen bestehen bei Studienkrediten häufig beim Alter und bei der Auszahlungshöhe. Sowohl der Gesamtbetrag als auch der monatliche Zahlbetrag können begrenzt sein. Bei der KfW etwa wird höchstens eine Summe von 650 Euro pro Monat ausgezahlt. Das Höchstalter für Antragsteller liegt meist bei 30 Jahren.
Auch zusätzliche Einmalzahlungen sind nur im Einzelfall möglich. Studierende, die eine Sofortauszahlung benötigen, sollten daher prüfen, ob ein Ratenkredit für sie in Frage kommt.
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Bildungskredit – Für Studis auf der Zielgeraden – zinsgünstig und variabel
Für Studierende auf der Zielgeraden lohnt sich eventuell ein „Bildungskredit“. Die Darlehen werden etwa von der KfW an Studenten kurz vor Studienabschluss vergeben und sind oft zinsgünstiger als Studienkredite.
Die Darlehen warden unabhängig vom Einkommen oder der finanziellen Lage der Eltern vergeben. Eine Bonitätsprüfung findet nicht statt. Sowohl Kreditvolumen als auch die Höhe der monatlichen Auszahlungen sind variabel.
Unter der Bezeichnung „Bildungskredit“ finden sich auch Angebote anderer Institute und Einrichtungen. Speziell für die letzte Studienphase gibt es Angebote von den Darlehenskassen Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Berlin. In der Regel sind die Kredite auch hier relativ zinsgünstig. Ferner verleihen auch die Studentenwerke Hannover, Bodensee sowie Schleswig-Holstein Geld für die letzte Studienphase.
Auch die Sparkassen bieten einen sogenannten Bildungskredit an. Die Bedingungen sind allerdings eher mit denen eines Studienkredits vergleichbar. So sind diese Bildungskredite nicht ausschließlich an die Endphase des Studiums gebunden.
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Darlehen kostenlos verwalten: Girokonten für Studierende
Alle Banken, gleich, ob Filialbanken oder Sparkassen, bieten Studierenden ein kostenloses Girokonto an. Dennoch kann es einen Unterschied machen, für welches Geldinstitut man sich entscheidet. Zum einen bieten manche Direktbanken attraktive Geldprämien für eine Kontoeröffnung. Zum anderen verhindert eine weitsichtige Bankwahl, dass man nach der absehbaren Beendigung der Ausbildung sich umgehend eine neue Bank suchen muss. Der Vorteil bei vielen Direktbanken beispielsweise ist, dass dort häufig auch der Zins für Kontoüberziehungen etwas günstiger als bei Filialbanken ist.
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