Teure Großprojekte: Steuerzahler zahlen Zeche
Stand: 27.04.2015
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Und wer zahlt das am Ende wieder? Der Steuerzahler. Das gilt auch bei staatlichen Großbauprojekten: Hier fallen laut einer Studie durchschnittlich 73 Prozent Mehrkosten an.
Insgesamt kosteten 170 untersuchte Vorhaben aus den vergangenen fünf Jahrzehnten rund 59 Milliarden Euro mehr als geplant. Das geht aus der Studie der Hertie School of Governance hervor, die dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorliegt. Im Durchschnitt verteuerten sich die Projekte um 73 Prozent.
Deutsche Meister der Kostenexplosion: Gesundheitskarte und Maut
Die extremsten Steigerungen gab es demnach bei IT-Projekten wie der elektronischen Gesundheitskarte oder der Maut-Erfassung. 400 Prozent kosteten diese durchschnittlich mehr als geplant. Energieprojekte wie Atomkraftwerke und Offshore-Windparks verteuerten sich um 136 Prozent, Rüstungsprojekte um 87 Prozent. Die Wissenschaftler untersuchten Fallbeispiele aus den vergangenen 55 Jahren, von denen einige noch nicht abgeschlossen sind.