Tagesgeld: 99 Banken zahlen keine Zinsen mehr
Stand: 08.04.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Im aktuellen Zinstief fällt es schwer, sein wohlverdientes Erspartes gewinnbringend anzulegen. Hinzu kommt, dass immer mehr Banken ihre Zinsen senken – teilweise auf 0 Prozent. Wie geht es weiter?
Zur aktuellen Entwicklung bei den Fest- und Tagesgeldzinsen sagt Ingo Weber, Geschäftsführer von Verivox:
„Stellen Sie sich vor, Sie legen Geld auf ein Tagesgeld-Konto und erhalten keinen Cent Zinsen dafür: Bei 99 Banken ist das mittlerweile Realität. Wir haben dafür die Konditionen von über 800 Banken bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro ausgewertet. Anfang März – vor Mario Draghis rigorosem Schritt beim Leitzins – gab es erst bei 55 Banken null Prozent Zinsen, vor 2 Jahren waren es nur 2 Banken. Die Tages- und Festgeldzinsen sinken also weiter auf breiter Front. Negativzinsen für Kleinanleger erwarten wir jedoch nicht.
Welche Alternativen haben die Sparer? Sie können sich bis zu 1 Prozent Zinsen bei den besten Tagesgeld-Angeboten sichern. Das sind pro Jahr 90 Euro mehr als bei einer Durchschnittsbank (Anlagesumme 10.000 Euro). Wir empfehlen, 3 bis 5 Monatseinkommen im Tagesgeld zu parken – als Reserve für überraschende Ausgaben.
Darüber hinaus lohnt es sich für sicherheitsbewusste Sparer, das Geld bis zu 2 Jahre fest anzulegen – mit 1,4 bis 1,9 Prozent Rendite bei den besten Festgeldern. Bei einem möglichen Anstieg der Zinsen könnten sie zwar nicht flexibel reagieren. Aber das Risiko ist vertretbar, denn diesen Anstieg erwarten wir mittelfristig – bis Anfang 2017 – ohnehin nicht.“