Studie: Volumen fauler Kredite wächst zusehends
Stand: 12.02.2013
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Frankfurt/Main - Eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zeigt, dass die Banken im Euroraum mit einem wachsenden Berg fauler Kredite zu kämpfen haben. Viele Unternehmen und Verbraucher tun sich schwer mit der Rückzahlung von Krediten.
Auf die Rekordsumme von 918 Milliarden Euro belaufen sich laut Ernst & Young aktuell Kredite, die Unternehmen und Privatleute wegen der Wirtschaftsflaute nicht mehr fristgerecht zurückzahlen können.
Besonders stark betroffen seien Spanien und Italien, heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Dort seien 15,5 beziehungsweise 10,2 Prozent der Ausleihungen ausfallgefährdet. In der Eurozone insgesamt fielen 7,6 Prozent der Kreditsumme in diese Kategorie. Binnen Jahresfrist erhöhte sich die Summe der faulen Kredite bei Geldinstituten im Euroraum um 80 Milliarden Euro.
Deutsche Banken stehen vergleichsweise gut da
Deutsche Banken stünden dank der vergleichsweise starken Binnenkonjunktur deutlich besser da: Der Anteil fauler Kredite liege bei heimischen Instituten in diesem Jahr bei nur 2,7 Prozent. Die Experten gehen davon aus, dass deutsche Institute im laufenden Jahr ihren Bestand an notleidenden Krediten von 200 Milliarden Euro auf 183 Milliarden Euro verringern können. In der Eurozone insgesamt werde dieser Trend erst 2014 einsetzen.
Trotz der schwierigen Lage im Kreditbereich traut Ernst & Young den Euro-Banken im laufenden Jahr steigende Gewinne zu: um drei Prozent von 632 Milliarden auf 651 Milliarden Euro. "Die Banken sind in den vergangenen Jahren zum Teil bereits stark geschrumpft, sowohl von der Bilanzsumme als auch von der Mitarbeiterzahl her", erklärte E&Y-Partner Claus-Peter Wagner.
Die Vergabe neuer Kredite im Euroraum dürfte 2013 nach Einschätzung von Ernst & Young eher schleppend verlaufen. In Deutschland sei jedoch gegen den Trend mit mehr Krediten zu rechnen - sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher und Bauherren.
Die Studie schreibt Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der nationalen Aufsichtsbehörden für die Bankenbranche fort.