Studie: Superreiche schleusen 17 Billionen Euro am Fiskus vorbei
Stand: 24.07.2012
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New York - Mindestens 21 Billionen Dollar oder umgerechnet 17 Billionen Euro sollen Superreiche am Fiskus vorbei in Steueroasen geschleust haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des "Tax Justice Network", einer internationalen Vereinigung, die sich der Steuergerechtigkeit verschrieben hat.
Die Summe entspreche dem Bruttoinlandsprodukt der USA und Japans - und zwar zusammengenommen, erklärte die Organisation am Sonntag. Nach ihren Schätzungen könnten die Reichen sogar bis zu 32 Billionen Dollar verstecken. Selbst dabei handele sich noch um eine "konservative Zahl", in der Häuser, Jachten oder andere Vermögenswerte noch gar nicht eingerechnet seien.
Hinter der Studie steckt nach einer Mitteilung der Organisation der ehemalige Chefvolkswirt der Unternehmensberatung McKinsey James Henry. Er stützt sich auf Daten der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds, der Vereinten Nationen, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sowie von Zentralbanken und Finanzministerien einzelner Länder.
Den Angaben zufolge entgehen den Staaten durch die versteckten Gelder jährliche Steuereinnahmen zwischen 190 Milliarden und 280 Milliarden Dollar. Henry sprach von einem "großen schwarzen Loch in der Weltwirtschaft". Das gigantische Vermögen verteilt sich nach seinen Ausführungen auf weniger als 10 Millionen Menschen.