Studie: In Deutschland wohnen 839 Superreiche
Stand: 01.06.2011
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New York - Nach einer am Dienstag vorgestellten Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting gibt es in Deutschland 839 Haushalte mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar. Damit leben hierzulande mehr Superreiche als im Ölstaat Saudi-Arabien mit 826. Die meisten Wohlhabenden gibt es der Studie zufolge in den Vereinigten Staaten; hier schwimmen 2692 Haushalte im Geld.
Die Zahlen überraschen auf den ersten Blick, denn von deutschen Superreichen hört man gemeinhin eher wenig. Es tauchen nur ganz wenige Namen auf der jährlich erscheinenden Milliardärsliste des US-Magazin Forbes auf. Aldi-Mitgründer Karl Albrecht landete zuletzt auf Platz 12 mit einem geschätzten Vermögen von umgerechnet 25,5 Milliarden Dollar; erst auf Platz 38 folgt dann mit dem Versandhaus-König Michael Otto ein weiterer Deutscher (16,6 Milliarden Dollar).
Dagegen tummeln sich bei Forbes massenhaft Superreiche aus aufstrebenden Ländern wie Indien oder Russland. US-Amerikaner finden sich dort ohnehin zuhauf. Reichster Mensch der Welt ist nach letztem Stand der mexikanische Telekommunikations-Unternehmer Carlos Slim Helú noch vor Microsoft-Mitgründer Bill Gates und Investorenlegende Warren Buffett.
Bei den deutschen Superreichen ist das Vermögen breiter verteilt, nur wenige stechen heraus. Doch auch in den Schwellenländern nimmt der Reichtum auf breiter Front zu und so dürfte die Liste von Boston Consulting in wenigen Jahren deutlich anders aussehen. Das Vermögen aller deutschen Privatanleger, das laut der Studie zuletzt bei 5,2 Billionen Euro lag, sehen die Unternehmensberater bis 2015 um jährlich 3,8 Prozent ansteigen - dagegen trauen sie den Chinesen ein Wachstum von 14 Prozent zu und den Indern sogar von 18 Prozent.
In China leben laut der Studie schon heute 393 Superreiche. Bei der Zahl der "einfachen" Dollar-Millionäre hat die Volksrepublik die Bundesrepublik längst abgehängt. Hier steht das Verhältnis 1,1 Millionen in China zu 400.000 in Deutschland. Erfasst werden dabei all jene Haushalte, die 1 Millionen Dollar oder mehr in Barem oder in Wertpapieren auf der hohen Kante haben. Die meisten Dollar-Millionäre gibt es wie gehabt in den USA mit 5,2 Millionen.
Von Wirtschaftskrise ist in den ganzen Zahlen nicht mehr viel zu sehen: Insgesamt hat sich das Privatvermögen im Jahr 2010 um 8 Prozent auf 121,8 Billionen US-Dollar erhöht. Nordamerika hat Europa wieder als reichte Region abgelöst; beide Erdteile besitzen jeweils ein Drittel des weltweiten Vermögens. "Während der Krise setzten die Anleger vor allem auf Bargeld", erläuterte Boston-Consulting-Experte Ludger Kübel-Sorger. "Inzwischen haben die Kunden aber ihre Gelder wieder in risikoreichere Anlagen umgeschichtet." Vor allem die traditionell stark bei Aktien investierten Amerikaner profitierten so direkt von den gestiegenen Märkten.