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Studie: Finanzsorgen trüben Vorfreude auf das Rentnerdasein

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Frankfurt/Main - Den Rentnern von heute geht es so gut wie keiner Generation zuvor. Die Aussichten der kommenden Generationen sind jedoch getrübt, wie die Studie „Kundenkompass Altersrisiken“ des F.A.Z.-Institutes im Auftrag der Gothaer Lebensversicherung offenbart. Laut der von Forsa durchgeführten Befragung glauben 86 Prozent der Befragten, dass es künftigen Rentengenerationen materiell schlechter gehen wird als den heutigen Senioren. 40 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro sind der Studie zufolge überzeugt, im Alter zu verarmen.

Dabei fühlen sich gerade Frauen und Selbstständige mit geringen Einkommen überdurchschnittlich stark von Altersrisiken bedroht. 41 Prozent der Frauen glaubten, einen Ruhestand in Armut zu erleben. Bei den Männern rechneten dagegen nur 30 Prozent damit. Jede dritte Frau bezifferte ihr voraussichtliches Alterseinkommen auf unter 1.000 Euro. Daneben erwartet fast jeder dritte Selbstständige sehr geringe Einkünfte im Alter oder ist sich über deren Höhe gänzlich im Unklaren.

Ein Ergebnis der Studie ist zudem, dass das Thema Pflege stärker ins Bewusstsein rückt. Knapp 70 Prozent der Befragten gaben an, direkte oder indirekte Erfahrungen mit hilfsbedürftigen Menschen gemacht zu haben und zu wissen, welche Aufgabe sie ihren Angehörigen im Fall der eigenen Pflegebedürftigkeit zumuten würden. Dass nicht einmal jeder zweite Befragte pflegerische Hilfe von seinen Angehörigen erwartet, unterstreicht den Umbruch innerhalb der sozialen Strukturen. Viele Senioren haben keine nahen Verwandten mehr oder leben weit von ihnen entfernt.

Eine mögliche Pflegelücke müssen Pflegedienste schließen. Viele Bürger sind sich dabei darüber im Klaren, dass die Kostenübernahme durch die gesetzliche Pflegeversicherung bei Pflegefällen begrenzt ist. Um die tatsächlich anfallenden Kosten zu decken, wollen 53 Prozent der 18- bis 29-Jährigen eine private Pflegezusatzversicherung abschließen oder haben das bereits getan. Unter den 30- bis 44-Jährigen ist der Anteil fast ebenso hoch. Insgesamt nutzten 57 Prozent aller Befragten mindestens eine Pflege- oder Krankenzusatzversicherung für das Alter oder planten dies.

Wie es weiter hieß, begegnen dem Risiko einer zu geringen Rente 81 Prozent der Bürger mit mindestens einem bereits abgeschlossenen oder geplanten kapitalgedeckten Vorsorgeprodukt. Dabei sind Lebensversicherungen, die betriebliche Altersversorgung und private Rentenversicherungen besonders gefragt. Den Fokus bei der Auswahl der Produkte legen die Befragten vor allem auf das Thema Sicherheit. 77 Prozent der Befragten ist dies besonders wichtig - und zwar ebenso mit Blick auf den Schutz des Kapitals wie auf die vertraglich garantierten Leistungen.

Wichtig ist den Befragten daneben vor allem eine hohe Flexibilität in der Leistungs- beziehungsweise in der Ansparphase. Hohe Renditen stehen dagegen nicht mehr im Fokus. Für lediglich 42 Prozent der Befragten hängt die Auswahl eines Altersvorsorgeprodukts in besonderem Maße von den hohen Gewinnen oder Renditen ab, die ein Finanzprodukt erzielen kann.