Studie: Euro-Banken türmen faule Kredite in Rekordhöhe auf
Stand: 30.10.2013
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Frankfurt/Stuttgart - Die Banken der Eurozone haben einer Hochrechnung zufolge so viele faule Kredite in den Büchern wie noch nie. "2013 fallen in der Eurozone 7,8 Prozent der Kreditsumme in diese Kategorie, das entspricht 940 Milliarden Euro - ein neuer Rekordwert", berichtete die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY am Dienstag in Frankfurt. Angesichts von Konjunkturflaute und Rekordarbeitslosigkeit steige die Zahl der Unternehmen und Bürger im Euroraum, die ihre Kredite nicht oder nicht fristgerecht zurückzahlen können, gegenüber 2012 um 120 Milliarden Euro oder 15 Prozent.
Besonders stark betroffen seien Institute in den Krisenländern Spanien und Italien, wo in diesem Jahr 12,0 beziehungsweise 11,5 Prozent der vergebenen Kredite ausfallgefährdet seien. "Aufgrund der Konjunkturkrise und der steigenden Arbeitslosigkeit ist europaweit die Zahl der Bankkunden, die ihre Kredite nicht mehr bedienen können, deutlich gestiegen", sagte EY-Partner Claus-Peter Wagner.
Die deutschen Geldhäuser stehen hingegen mit einem Anteil notleidender Kredite von aktuell 3,2 Prozent relativ gut da. Für die kommenden Jahre werde dank der vergleichsweise starken Binnenkonjunktur und des boomenden Immobilienmarkts zudem ein weiterer leichter Abbau auf 2,8 Prozent im Jahr 2017 prognostiziert.
Nach Überzeugung von EY ist die Spitze des Eisbergs inzwischen aber erreicht. Teilweise würden faule Kredite bereits auf sogenannte "Bad Banks" übertragen, um den Bankensektor zu entlasten. Vom kommenden Jahr an dürften die Banken ihren Bestand an notleidenden Krediten auf breiter Front reduzieren - dank der verbesserten Konjunkturaussichten und der weiteren Übertragung von Krediten auf "Bad Banks". Zudem dürften Institute Kredite mit hoher Ausfallwahrscheinlichkeit weiter verkaufen, etwa an Finanzinvestoren. Nach EY-Schätzung wird das Volumen dieser Ausleihungen 2014 um 10 Prozent auf rund 846 Milliarden Euro sinken.