Studie: Billiger Sprit kurbelt Konsum an
Stand: 10.12.2014
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Essen/Hannover/Wien - Die niedrigen Öl- und Benzinpreise könnten der deutschen Wirtschaft als Konjunkturstütze dienen und den privaten Konsum steigern. "Der niedrigere Ölpreis wird wohl vor allem die Kaufkraft der privaten Haushalte und damit die privaten Konsumausgaben stärken", heißt es in einer am Mittwoch in Essen vorgelegten Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI).
Für das zu Ende gehende Jahr 2014 und das Jahr 2015 rechnen die Wirtschaftsforscher mit einem Wachstum von jeweils 1,5 Prozent. Ohne den verringerten Ölpreis müsste das Wirtschaftswachstum um etwa 0,4 Prozentpunkte niedriger angesetzt werden, sagte RWI-Forscher Roland Döhrn. Das Institut sei bei seiner Prognose von einem Ölpreis von 70 Dollar je Barrel ausgegangen.
Ölpreise weiter im Sinkflug
Die Ölpreise gaben unterdessen weiter nach. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Mittwoch 66,27 US-Dollar und damit 53 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte WTI fiel um 63 Cent auf 63,20 Dollar. Hintergrund ist unter anderem der Kampf einiger Opec-Staaten um Marktanteile. Zuletzt hatten die beiden größten Produzenten des Kartells, Saudi-Arabien und der Irak, ihre Preise gesenkt.
Für 2015 rechnet die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) mit der schwächsten Nachfrage nach Opec-Öl seit zwölf Jahren. Sie senkte ihre Bedarfsprognose. Als Grund genannt wurde die umstrittene Fracking-Fördermethode in den USA und ein weltweit sinkender Ölverbrauch.
Erdöl-Nachfrage wird künftig nicht mehr gedeckt werden können
Deutschland wird einer Studie zufolge während der Energiewende noch für viele Jahre auf fossile Energieträger wie Öl, Kohle und Gas angewiesen sein. Diese Energierohstoffe sind weltweit noch reichlich vorhanden, wie aus einer am Mittwoch in Hannover veröffentlichten Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hervorgeht.
Erdöl sei der einzige nicht erneuerbare Rohstoff, bei dem in den kommenden Jahrzehnten eine steigende Nachfrage wahrscheinlich nicht mehr gedeckt werden können. Daran ändere auch die zunehmende Nutzung von nicht-konventionellen Reserven wie Schieferöl langfristig nichts. Erdgas und Kohle seien dagegen aus geologischer Sicht noch in sehr großen Mengen vorhanden, heißt es in der BGR-Studie.