Studie: Bankgeschäfte erfolgen immer häufiger per Mausklick
Stand: 01.09.2010
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Frankfurt/Main - Bankgeschäfte werden immer häufiger per Mausklick getätigt. Zwar werden noch immer die meisten neuen Finanzverträge in der Filiale abgeschlossen, wie eine gemeinsame Studie von Deutscher Bank Research, GfK und Google ergab. Aber immer mehr Verbraucher informieren sich zuvor online über Konditionen für Geldanlage, Baukredite und Altersvorsorge, wie die Autoren der Studie am Mittwoch erläuterten.
Mehr als 60 Prozent der Internetnutzer besuchen demnach Internetseiten mit Finanzthemen, 20 Prozent stellen finanzrelevante Suchanfragen. Allerdings wurden im vergangenen Jahr nur gut 11 Prozent aller neuen Finanzverträge online geschlossen, mehr als 80 Prozent im direkten Gespräch mit dem Bankberater in der Filiale. Der Rest des Neugeschäfts wurde schriftlich oder telefonisch abgewickelt.
Der Anteil des Online-Kanals am Neugeschäft erhöhte sich in den vergangenen fünf Jahren um rund 60 Prozent - Tendenz steigend. Wer nur die Zahl der Online-Abschlüsse zähle, unterschätze das Internet: Bei fast jedem zweiten Neuabschluss (48,6 Prozent) gehe der Kunde zwar in die Filiale, informiere sich aber vorher im Internet.
"Wir wussten natürlich, dass das Internet ein wichtiger Informationskanal ist. Aber dass es in diesem Ausmaß auch für Finanzentscheidungen genutzt wird, hat uns doch überrascht", sagte Studienautor Thomas Meyer von Deutsche Bank Research. "Online- Abschlüsse werden weiter zunehmen, verlieren wird das reine Filialgeschäft ohne vorherige Online-Recherche." Die Gründe: Verbraucher seien mit dem Internet zunehmend vertraut, vor allem junge Menschen seien an das Surfen gewöhnt, neue Techniken erleichterten Vertragsabschlüsse im Internet.
Trotz der zunehmenden Bedeutung des Internets sind die Studienautoren überzeugt: "Für eine umfassende Finanzplanung und bei komplexeren Produkten werden auch künftig viele Kunden eine individuelle und persönliche Beratung suchen."
Grundlage der Studie sind die regelmäßigen Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zu Finanzthemen bei rund 20 000 Haushalten. 5000 dieser Haushalte nehmen zudem an einer Sonderuntersuchung teil, bei der ihr Internetverkehr dokumentiert wird. Die Daten stammen überwiegend aus dem zweiten Halbjahr 2009.