Steuerzahlergedenktag: Arbeitnehmer schuften nun für sich selbst
Stand: 05.07.2010
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Berlin - Nach Berechnungen des Bundes der Steuerzahler fiel der Steuerzahlergedenktag in diesem Jahr auf den gestrigen Sonntag. "Mehr als die Hälfte des Jahres ist vorbei, doch bis gestern haben die Arbeitnehmer ausschließlich für den Staat geschuftet. Erst ab heute, dem 4.Juli, arbeiten wir wieder für unser Portemonnaie", schreibt der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Karl Heinz Däke, in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag".
Von jedem verdienten Euro flössen 29,9 Cent in Steuern, 20,6 Cent in Sozialabgaben. Dem Arbeitnehmer blieben nur 49,5 Cent. Dies seien immerhin zwei Cent mehr als noch 2009. Die Steuerrechtskorrekturen in den Konjunkturpaketen und die Absetzbarkeit der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge wirkten positiv, so Däke.
Scharfe Kritik übte der Präsident des Steuerzahlerbundes an den Plänen der Bundesregierung, den Beitragssatz zur Krankenversicherung zu erhöhen: "Der steuer- und finanzpolitische Schlingerkurs von CDU/CSU und FDP ist den Menschen nicht geheuer. Dass die schwarz-gelbe Koalition jetzt die Krankenkassenbeiträge um 0,6 Prozent anheben will, ist das falsche Signal. Denn das belastet vor allem die hart arbeitende Mittelschicht." Die Mitte der Gesellschaft werde durch Ungerechtigkeiten im Einkommensteuertarif benachteiligt.