Steuereinnahmen in Deutschland im März deutlich gestiegen
Stand: 23.04.2014
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Berlin - Der anhaltende Aufschwung in Deutschland treibt die Steuereinnahmen in die Höhe. Im März nahmen Bund und Länder 7,2 Prozent mehr Geld von Bürgern und Wirtschaft ein als im gleichen Monat des Vorjahres, wie das Bundesfinanzministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Mit einem Steueraufkommen von demnach 55,4 Milliarden Euro war der vergangene Monat nach einem Bericht des Düsseldorfer "Handelsblatts" hinsichtlich der Steuern der einnahmestärkste März aller Zeiten.
Die öffentlichen Kassen profitierten im März wie bereits in den Vormonaten von dem laut Finanzministerium "breit angelegten Konjunkturaufschwung" sowie vom weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit im ersten Quartal. Bei der Lohnsteuer gab es dem aktuellen Monatsbericht des Ministeriums zufolge im März ein Plus von 7,5 Prozent, für das gesamte erste Quartal von 7,0 Prozent. Die gemeinschaftlichen Steuern von Bund, Ländern und Kommunen insgesamt, zu denen auch die veranlagte Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Mehrwertsteuer gehören, stiegen im Monatsvergleich um 6,8 Prozent, im Quartalsvergleich um 4,1 Prozent.
Ein deutliches Plus von 6,9 Prozent gab es im März auch bei den reinen Bundessteuern, darunter besonders die Energiesteuern, Solidaritätszuschlag, Versicherungssteuer und Kfz-Steuer. Für das erste Quartal insgesamt weist das Finanzministerium hier noch ein leichtes Minus von 0,4 Prozent verglichen mit dem ersten Quartal 2013 aus. Bei den reinen Ländersteuern gab es im März ein Plus von 22,7 Prozent, im Quartalsvergleich ein Plus von 15,2 Prozent. Die reinen Gemeindesteuern sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt.
Positiv wirkte sich laut Finanzministerium neben der guten Konjunkturlage insgesamt und steigender Konsumneigung der Verbraucher auch der milde Winter aus. Hier könne es allerdings statistisch gesehen in den kommenden Monaten deswegen bei saisonbereinigten Daten zu Ausgleichseffekten kommen, was jedoch nicht als Anzeichen einer dann nachlassenden Konjunktur zu werten sei.
Ein Anstieg der Steuereinnahmen ist nach einem Bericht der "Rheinischen Post" vom Dienstag auch in den kommenden Jahren zu erwarten. "Da die Bundesregierung einen recht deutlichen Anstieg der Bruttolöhne 2015 prognostiziert, ist bei den Steuern mit einer etwas besseren Einnahmeprognose zu rechnen als im November", zitierte das Blatt die Steuerexpertin Kristina Deuverden vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Er rechne mit "Mehreinnahmen gegenüber der letzten Steuerschätzung", sagte auch Heinz Gebhardt vom Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsforschungsinstitut (RWI) der "Rheinischen Post".
Der Arbeitskreis Steuerschätzung erstellt vom 6. bis 8. Mai in Berlin seine Prognose für die Steuereinnahmen in diesem und den kommenden Jahren. Dem Gremium gehören Vertreter von Bund und Ländern sowie wissenschaftliche Experten an. Die Bundesregierung erwartet für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent und im kommenden Jahr von 2,0 Prozent.