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Steuer-CD-Informant lebt als Millionär im Zeugenschutzprogramm

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

Hamburg - Der ehemalige Mitarbeiter der Liechtensteiner fürstlichen LGT Bank, durch dessen Informationen unter anderem der Steuerbetrug von Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel aufgedeckt wurde, hat nach eigenen Angaben Konto-Daten an insgesamt 13 Staaten weitergegeben. In Deutschland seien ihm fünf Millionen Euro für die Informationen gezahlt worden, sagte Heinrich Kieber dem Magazin "Stern". Die fünf Millionen seien ein Prozent der geschätzten Steuereinnahmen gewesen.

In dem Interview beschreibt der 45-Jährige, wie das Schwarzgeld zur LGT kam und wie er die Bankdaten entwendete. Zum Grund für den Diebstahl im Herbst 2002 sagte er, er habe sich vom Liechtensteiner Fürsten Hans-Adam II. ungerecht behandelt gefühlt. Es sei ihm nie um Geld gegangen.

Kieber, der laut "Stern" heute an unbekanntem Ort im Zeugenschutzprogramm eines Geheimdienstes lebt, verfügt nach eigenen Angaben über Daten von 3929 Gesellschaften und 5828 natürlichen Personen aus der ganzen Welt. Davon, so Kieber, seien 46 politisch exponierte Personen wie Zumwinkel. Der Fall Zumwinkel wurde im Februar 2008 publik, der Ex-Manager musste 3,9 Millionen Euro Steuern nachzahlen und wurde im Januar 2009 zu einer Strafe von einer Million Euro und zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.

Der reichste Anleger war laut Kieber ein italienischer Industriellen-Erbe mit 450 Millionen Schweizer Franken (328 Millionen Euro), der reichste Deutsche ein Düsseldorfer Geschäftsmann mit Anlagen von 35 Millionen Euro Schweizer Franken (25 Millionen Euro).