Sparzinsen nach EZB-Leitzinssenkung im Keller
Stand: 10.08.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Berlin - Die Senkung des Leitzinses für den Euroraum um 0,25 Prozentpunkte auf das Rekordtief von 0,75 Prozent hat Auswirkungen auf die Höhe der Sparzinsen. Wie die "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe) berichtet, haben viele Banken die Zinssätze für Festgeld und Tagesgeld nach unten angepasst.
Demnach haben zwar viele Banken ihre Zinsen für Fest- und Tagesgeld nach unten angepasst, die Zinsen für erlaubte Kontoüberziehungen bleiben jedoch meist unverändert hoch. So haben der Auswertung zufolge nur 10 von 27 überprüften Banken und Sparkassen gleichzeitig mit den Guthabenzinsen auch die Dispo-Zinsen reduziert.
Verbraucherschützer üben Kritik an diesem Geschäftsgebaren. Manfred Westphal, Fachbereichsleiter Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) sagte der Zeitung: "Banken können sich zu Tiefzinsen Geld leihen. Das sollten sie an die Kunden weitergeben. Weil Girokonten aber nicht so schnell gewechselt werden, haben Banken keine Skrupel, Verbraucher abzuzocken."
Der "Finanztest"-Experte der Stiftung Warentest, Hermann-Josef Tenhagen, fügte hinzu: "Es irritiert, dass Zinssenkungen nur zum Nachteil der Kunden wunderbar funktionieren. Nicht akzeptabel ist dies besonders bei Banken, die mehr als 12,5 Prozent für den Dispo verlangen, wie Commerzbank, Berliner Volksbank oder Postbank."