Sparkassenpräsident warnt vor zu hohem EU-Einlagenschutz
Stand: 21.03.2013
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Berlin/Frankfurt - Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon hat auf die Gefahren eines zu hohen EU-weiten Einlagenschutzes hingewiesen. "Sparer sollten nicht durch zu hohe Sicherungsversprechen dazu verführt werden, ihre Einlagen nicht ausreichend soliden Kreditinstituten anzuvertrauen", sagte Fahrenschon am Dienstag der dpa in Frankfurt.
Mit dem EU-weit vorgegebenen Einlagensicherungsniveau von 100.000 Euro werde für die meisten Anlagegeschäfte die Verlässlichkeit von Banken als Wettbewerbsfaktor ausgeklammert: "Wenn solche nicht ausreichend soliden Institute in Schieflagen geraten, wird eine Rettungsdynamik in Gang gesetzt, die im Zweifel europäische Steuerzahler oder Sparer anderer EU-Länder zahlen müssten."
Ein zu hoher europäischer Einlagenschutz sichere deshalb im Ergebnis nicht Kunden, sondern schwache Banken: "Vor allem Solidität und eigene wirtschaftliche Stärke von Kreditinstituten sollten die Auswahl der Kunden bestimmen, nicht europäische Sicherungsniveaus, die nur durch Rettungsmaßnahmen Dritter erfüllt werden können."
Fahrenschon wandte sich gegen Pläne der EU-Kommission, einen einheitlichen Einlagenschutz einzuführen: "Eine einheitliche europäische Einlagensicherung wäre ein organisiertes Konzept zum Griff in die Taschen Dritter und zur maximalen Verunsicherung von Sparern in ganz Europa."
Als Konsequenz aus der Situation in Zypern schlug Fahrenschon vor, auf europäischer Ebene einen Mindesteinlagenschutz "deutlich unterhalb von 100.000 Euro" vorzuschreiben. Die nationalen Systeme müssten dieses Versprechen aber aus eigener Kraft erfüllen können.
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