Sparkassen verzichten auf umstrittene Überziehungszinsen
Stand: 06.02.2015
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Berlin/ Hamburg - Immer wieder ist die Höhe der so genannten Überziehungszinsen scharf kritisiert worden. Diese werden fällig, wenn auch der Rahmen des Dispositionskredits überschritten ist und liegen teilweise im zweitstelligen Prozentbereich. Nun reagieren die Sparkassen.
Inzwischen dürfte etwa die Hälfte der 416 deutschen Sparkassen auf den Überziehungszins verzichten, sagte ein Sprecher des Sparkassenverbands DSGV der Wochenzeitung "Die Zeit". "Weitere Häuser befinden sich in Überlegung, dieses zu tun."
In der Kritik: teils zweistellige Überziehungszinssätze
Verbraucherschützer hatten die teils zweistelligen Zinssätze vieler Kreditinstitute immer wieder scharf kritisiert. Dies gilt sowohl für Dispokredite als auch für die Zinsen, die zusätzlich fällig werden, wenn ein Kunde den zulässigen Disporahmen überzieht (Überziehungskredit).
Im vergangenen Jahr hatte die ING Diba den Überziehungszins abgeschafft. Erste Sparkassen folgten. Auch mehrere Genossenschaftsbanken bieten inzwischen einen Dispo- und Überziehungszins in gleicher Höhe an.
Minister will Pflichtberatung bei dauerhafter Kontoüberziehung
Verbraucherminister Heiko Maas (SPD) hatte angekündigt, die Kreditinstitute mit einem Gesetz zu mehr Transparenz zwingen zu wollen. Demnach sollen Banken Kunden, deren Konto dauerhaft im Minus ist, eine Beratung über alternative Finanzierungen anbieten müssen.
Bei den Sparkassen bieten erste Häuser jenen Kunden, die wiederholt ihren Disporahmen nutzen, auf dem Kontoauszug eine Beratung an, wie der Sprecher der "Zeit" sagte. Zudem sei es möglich, "sich per App, E-Mail oder SMS auf das Erreichen des Disporahmens hinweisen zu lassen".