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Sparkassen schließen Negativzinsen aus

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Seit Anfang des Monats verlangt die Skatbank Negativzinsen auf Privatkapital. Diesem Vorgehen wird sich der Sparkassenverband nach eigenen Angaben nicht anschließen.

"Negativzinsen auf Spareinlagen wird es bei den Sparkassen nicht geben", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, der "Wirtschaftswoche".

Die Deutsche Skatbank hatte für Wirbel gesorgt, weil sie seit November für Beträge auf Tagesgeldkonten von mehr als 500 000 Euro einen Minuszins von 0,25 Prozent verlangt. Allerdings wird dieser nach Angaben der Bank erst dann fällig, wenn die Gesamteinlagen des Kunden - unabhängig von der Anlageform - drei Millionen Euro überschreiten. Das Institut ist eine Direktbank-Tochter der Volks- und Raiffeisenbank Altenburger Land.

Die Skatbank hatte ihre Entscheidung mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank begründet. Im Kampf gegen Konjunkturflaute und gefährlich niedriger Inflation hatten die Währungshüter den Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. Zudem verlangt die EZB einen Strafzins von 0,2 Prozent von Banken, die Geld bei ihr parken.

Viele Sparformen mit Zinsen unterhalb der Inflation

Verbraucherschützer hatten bereits erklärt, sie rechneten nicht damit, dass Millionen Sparern Negativzinsen für ihre Guthaben bei Banken und Sparkassen drohen. "Negativzinsen im großen Stil kann sich die Branche vor dem Hintergrund des Vertrauensverlustes durch die Finanzkrise nicht leisten", hatte Christian Ahlers vom Verbraucherzentrale Bundesverband am Montag gesagt.

Viele Sparformen werfen wegen des Dauertiefs an der Zinsfront derzeit mickrige Zinsen ab, die noch unterhalb der Inflation liegen. Real verlieren Sparer also Geld. Ende Juni betrug das Vermögen der Bundesbürger in Form von Bargeld und Einlagen wie Tagesgeld oder Spareinlagen und Sparbriefen nach Angaben der Bundesbank 1,95 Billionen Euro. Mehr als die Hälfte war Bargeld oder lag auf dem Girokonto. In Aktien oder Investmentfonds steckte insgesamt weniger als eine Billion Euro.

In Deutschland buhlen neben privaten Großbanken wie Deutsche Bank und Commerzbank mehr als 400 Sparkassen, gut 1.000 Volks- und Raiffeisenbanken sowie mehrere Direktbanken und weitere Institute um die Gunst der Kunden.