Sparer sind Verlierer der Schuldenkrise
Stand: 30.01.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Stuttgart - Bankenexperte Hans-Peter Burghof wies in einem Gespräch mit der Sonntagszeitung "Sonntag Aktuell" darauf hin, dass die Sparer die Verlierer der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken seien. "Das Bankensystem sollte normalen Menschen ermöglichen, ihr Geld sicher und trotzdem gewinnbringend anzulegen", so Burghof. Das Finanzsystem leiste dies derzeit nicht.
"Sobald die Zinsen unter der Inflationsrate sind, ist das nicht mehr der Fall", kritisiert der Bankenexperte von der Universität Hohenheim. Für eine risikolose Geldanlage gebe es unter dem Strich nur Negativzinsen.
Durch die Krise ist für Sparer eine ungünstige Konstellation entstanden. Einerseits sind die Zinsen sehr niedrig, weil die Zentralbanken dafür sorgen wollen, dass die Wirtschaft ausreichend Kredite erhält. Davon profitieren über günstige Hypothekenzinsen allerdings auch Häuslebauer. Andererseits wächst die Gefahr einer steigenden Inflation, weil die Europäische Zentralbank (EZB) Krisenländern wie Italien ihre unsicheren Staatsanleihen abkauft und damit viel frisches Geld in Umlauf bringt.
Nachrichten zum Thema
- Mehrheit der Deutschen erwartet Verschärfung der Schuldenkrise
- Schuldenkrise: Wo Anleger jetzt ihr Geld investieren sollten
- EZB-Chefvolkswirt schließt Leitzinssenkung nicht aus
- Schuldenkrise: EZB steigert Anleihenkäufe
- EZB: Leitzins bleibt bei 1,0 Prozent
- Euro-Schuldenkrise: Zwischen Hoffen und Bangen
- Umfrage: Euro-Schuldenkrise bereit Deutschen Kopfzerbrechen