Spanische Bankia ist auf weitere staatliche Hilfen angewiesen
Stand: 22.05.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Die teilverstaatlichte spanische Großbank Bankia muss angesichts ihres Kapitalmangels weitere staatliche Finanzhilfen beantragen, um die neuen Auflagen der Regierung zur Bekämpfung der Branchenkrise zu erfüllen.
Zusätzliche 7 bis 7,5 Milliarden Euro sind nötig, um die neuen Auflagen der Regierung zu erfüllen. Spaniens viertgrößte Bank müsse in dieser Höhe ihre Rücklagen für faule Immobilienkredite auffüllen, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Montag bei einem Forum in Madrid. Angesichts ihres Kapitalmangels wird sich Bankia nach Angaben der Zeitung "El País" gezwungen sehen, erneut staatliche Finanzhilfe zu beantragen.
Bankia hatte bereits 2010 Hilfe aus dem staatlichen Bankenrettungsfonds FROB in Höhe von gut 4,5 Milliarden Euro erhalten. De Guindos versicherte dennoch, Bankia sei ein lebensfähiges Geldhaus mit einer hohen Liquidität. Die Bank gehört zu den vier großen Geldinstituten in Spanien und war aus einer Fusion von sieben Sparkassen hervorgegangen. Diese hatten sich Ende 2010 unter der Führung der Caja Madrid zur BFA (Banco Financiero y de
Ahorros) zusammengeschlossen.
Vertrauen der Anleger hat gelitten
Die spanischen Geldinstitute mit den faulen Immobilienkrediten in ihren Bilanzen waren in letzter Zeit immer stärker in den Mittelpunkt der Schuldenkrise gerückt. Aufgrund der heiklen Lage mehrerer Banken ist das Vertrauen der Anleger in die spanische Finanzwirtschaft immer mehr geschwunden. Mit zwei Reformen in nur drei Monaten hat die Regierung den Geldhäusern aufgetragen, insgesamt 84 Milliarden Euro zur Absicherung sowohl fauler als auch nicht problematischer Kredite zurückzulegen.
Das Wirtschaftsministerium teilte am Montag mit, dass die Beratungsfirmen Roland Berger (München) und Oliver Wyman (USA) den Auftrag erhalten hätten, die Bilanzen der spanischen Banken zu prüfen. Diese Arbeit solle dazu beitragen, "die Transparenz zu erhöhen und definitiv Zweifel über die Bewertung der Aktiva der Banken in Spanien auszuräumen".