Spanien will krisengebeutelten Banken mit Steuergeldern helfen
Stand: 09.05.2012
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Madrid - Spaniens Regierung will den von der Finanzkrise gebeutelten Banken mit Steuergeldern unter die Arme greifen. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte vor ein paar Tagen insgesamt neun spanische Banken herabgestuft, darunter auch Europas wertvollstes Kreditinstitut Santander.
Hilfe soll vor allem die Bankengruppe Bankia bekommen, nach der Zusammenlegung von sieben Sparkassen das viertgrößte Kreditinstitut des Landes. "Wir arbeiten an einem Plan zur Gesundung der Bank", der voraussichtlich am Freitag vorgestellt werden solle, hieß es am Montag aus dem Wirtschaftsministerium. Bankia-Chef Rodrigo Rato, ehemaliger Direktor des Internationalen Währungsfonds, trat am Montag zurück.
Spanien befindet sich derzeit in der Rezession. Vor allem die Banken sind nach dem Platzen einer Immobilienblase in einer schwierigen Situation. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hatte vor einigen Tagen insgesamt neun Banken herabgestuft, darunter auch das Kreditinstitut Santander.
Bankia braucht laut spanischen Medien fünf bis zehn Milliarden Euro, um seine Bilanz um faule Wertpapiere zu bereinigen. Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es, diese Zahlen seien nicht weit von dem "vorgesehenen Betrag". Der Bankenrettungsplan sieht Medienberichten zufolge vor, dass die Institute ihre faulen Kredite in eine staatliche Bad Bank auslagern dürfen.
Regierungschef Mariano Rajoy sagte im Radiosender Onda Cero, sollte es nötig sein, Steuergelder auszugeben, um das spanische Finanzsystem zu retten, "würde ich nicht ausschließen, so zu handeln, wie alle Länder in der EU es getan haben, und Steuergelder verwenden". Dies sei aber nur "der letzte Ausweg".