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Spanien und Zypern beantragen EU-Hilfen für ihre Banken

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Madrid/Brüssel - Spanien und Zypern haben am Montag offiziell EU-Finanzhilfen beantragt. Wie hoch der Finanzbedarf der beiden Länder ausfallen wird, ist noch unbekannt.

Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos nannte in einem Brief an Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker keine genaue Summe, die das Land für den angeschlagenen Bankensektor braucht. Auch von Zypern, das vor allem wegen der Krise der griechischen Finanzbranche in Bedrängnis ist, wurde keine Zahl bekannt.

Der spanische Wirtschaftsstaatssekretär Fernando Jiménez Latorre sagte, beim nächsten Treffen der Eurogruppe am 9. Juli solle "eine Größenordnung" für den Finanzbedarf angegeben werden. Spaniens Zentralbank hatte vor wenigen Tagen einen Bedarf von bis zu 62 Milliarden Euro genannt. Die Euroländer hatten Madrid zuvor eine Unterstützung von bis zu hundert Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Juncker bestätigte den Antrag Spaniens und kündigte ein Mandat für die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und die Europäische Bankenaufsicht an, um die im Gegenzug verlangten Auflagen und Restrukturierungspläne für den spanischen Finanzsektor auszuhandeln. Der Internationale Währungsfonds soll demnach technische Unterstützung leisten.

EU-Währungskommissar Olli Rehn erklärte, das Hilfsprogramm solle innerhalb "von Wochen" ausgearbeitet werden. Der spanische Bankensektor müsse reformiert werden, um Vertrauen zurückzugewinnen, erklärte Rehn. Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy forderte einen "klaren Zeitplan" mit dem Ziel, "Zweifel am Euro zu zerstreuen".

Auch die Regierung in Nikosia stellte am Montag einen offiziellen Antrag auf Finanzhilfen der Eurozone, wie aus einer am Montag in Brüssel verbreiteten Erklärung der EU-Vertretung Zyperns hervorgeht. Die Finanzhilfen sollten die Risiken des angeschlagenen Finanzsektors für die zyprische Wirtschaft "zügeln", hieß es darin. Es war aber zunächst nicht klar, ob Zypern - wie Spanien - die Hilfen nur für seinen Bankensektor benötigt.

Zypern ist nach Griechenland, Portugal, Irland und Spanien das fünfte Land, das Hilfe von den Euro-Partnern in Anspruch nimmt. Diplomatenkreisen zufolge müssen die Geldhäuser des Inselstaates wegen der Schuldenkrise im benachbarten Griechenland rund 3,5 Milliarden Euro abschreiben.

Wegen des maroden Bankensektors stufte Fitch als letzte der drei großen Ratingagenturen Zyperns Kreditwürdigkeit auf Ramschniveau herab. Der Ausblick blieb negativ. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte die Bonität Zyperns bereits im Januar herabgestuft, Moody's am 13. Juni.