Spanien: IWF erwartet tiefe Rezession
Stand: 27.07.2012
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Washington - Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeichnet für Spanien ein düsteres Bild. Die Rezession in dem südeuropäischen Land werde schlimmer sein als erwartet, prognostiziert ein am Freitag in Washington veröffentlichter Bericht.
Der IWF erwartet demnach, dass die spanische Wirtschaft in diesem Jahr um 1,7 Prozent und im kommenden Jahr um 1,2 Prozent schrumpft. Außerdem warnte der Währungsfonds vor einem steigenden Risiko, dass sich Spanien trotz der beschlossenen Milliardenhilfen für seine angeschlagenen Banken nicht mehr aus eigener Kraft finanzieren könne.
Die Euro-Finanzminister hatten vergangene Woche grünes Licht für Kredite in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro für den spanischen Bankensektor gegeben. Mit dem auf 18 Monate ausgelegten Programm sollen bedürftige Geldinstitute rekapitalisiert werden, die aufgrund einer geplatzten Immobilien- und Kreditblase in Schwierigkeiten gerieten. Investoren befürchten aber, dass auch der spanische Staat selbst zum Kandidaten für Hilfe aus dem Eurorettungsfonds wird. Die Regierung in Madrid wies das am Freitag erneut zurück: Direkte Hilfen aus dem Fonds seien "keine Option".
Der IWF rechnete in seinem Bericht weiterhin damit, dass Spanien seine für 2012 und 2013 gesteckten Ziele für die Reduzierung der Neuverschuldung nicht erreichen werde. Dem Währungsfonds zufolge dürfte das spanische Haushaltsdefizit in diesem Jahr sieben Prozent und im kommenden Jahr 5,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen.