Spanien: Hilfsprogramm hätte keine Auswirkung auf Bonität
Stand: 23.08.2012
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London - Nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hätte die Inanspruchnahme des vollen Hilfsprogramms für Spanien keine Auswirkung auf die Bonität des Landes.
Ganz im Gegenteil: Ein solcher Schritt würde die Erfolgschancen des eingeschlagenen Konsolidierungs- und Reformkurses erhöhen, teilte S&P am Mittwoch mit. Darüber hinaus könnte die Kreditwürdigkeit Spaniens von aktuellen Überlegungen auf EU- und Notenbankebene profitieren.
Die Ratingagentur nennt unter anderem die geplante europäische Bankenunion und ein neues Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB). Damit würde Spanien die nötige Zeit gegeben, um Reformen umzusetzen und das Vertrauen der Investoren wieder zu erlangen, argumentiert die Agentur.
S&P bewertet die Kreditwürdigkeit Spaniens derzeit mit der Note "BBB+". Das sind nur drei Stufen über dem sogenannten "Ramschniveau", mit dem Ratingagenturen spekulative Anlagen kennzeichnen. Die spanische Wirtschaft leidet insbesondere unter einer sehr hohen Arbeitslosigkeit und den Folgen einer geplatzten Immobilienblase, weswegen der spanische Bankensektor stark unter Druck steht.
Spanien hatte zuvor für seine Banken bereits ein Hilfspaket von bis zu 100 Milliarden Euro beantragt, ohne jedoch unter den Rettungsschirm EFSF zu schlüpfen und damit verbundene Spar- und Reformauflagen erfüllen zu müssen.