Spanien benötigt nur einen Teil der Finanzhilfen für seine Banken
Stand: 28.08.2012
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Madrid/Paris - Das von der Krise stark gebeutelte Euroland Spanien wird nur einen Teil der von der EU zugesagten Hilfen für die Rettung maroder Banken benötigen. Die erforderliche Summe belaufe sich auf etwa 60 Milliarden Euro.
Diese Zahl nannte Wirtschaftsminister Luis de Guindos gegenüber der Zeitung "International Herald Tribune" (Montagausgabe). Dies entspreche auch der Schätzung des Consulting-Unternehmens Oliver Wyman.
Die EU hatte Spanien für die Banken-Sanierung eine Kredithilfe von bis zu 100 Milliarden Euro zugesagt. Wenn die Forderungen der Geldhäuser über die Einschätzungen der Experten hinausgingen, werde man der Meinung der Consulting-Firma den Vorrang geben, betonte der Minister. Es sei nicht zu erwarten, dass Banken geschlossen werden müssten. "Eine Liquidation bedeutet, dass der Laden ganz dicht gemacht wird. Aber so etwas ist nicht vorgesehen", sagte De Guindos.
Die Banken sind eine große Schwachstelle im spanischen Finanzsystem. Seit dem Ende des Baubooms haben sie eine Vielzahl "fauler Immobilienkrediten" in ihren Bilanzen, die nicht eingelöst werden können. Allein das Geldhaus Bankia, die viertgrößte Bank in Spanien, benötigt für ihre Sanierung vom Staat mehr als 24 Milliarden Euro.