Social Media: Banken erhoffen sich viel vom Mitmach-Internet
Stand: 19.10.2010
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Hamburg - Deutsche Kreditinstitute werden ihr Engagement im Bereich Social Media in den kommenden Jahren deutlich verstärken. Wie die Studie "Branchenkompass 2010 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut ermittelte, planen 40 Prozent der Banken, in soziale Netzwerk-Präsenzen zu investieren. Dabei soll insbesondere der Auftritt in beruflichen Web-2.0-Netzen wie Xing oder LinkedIn forciert werden. Dabei sei der Einstieg ins Mitmach-Internet Teil einer groß angelegten Vertriebsoffensive.
Neben den beruflichen Netzwerken zählen auch private soziale Plattformen wie Facebook oder StudiVZ zu den Zielen des Bankvertriebs. Knapp jedes vierte Institut will hier in einen Auftritt investieren. Darüber hinaus plant rund jedes fünfte Institut die Einrichtung eigener Communities, wie Bewertungsportale, Diskussionsgruppen, Wikis oder Blogs. Ziel ist hier beispielsweise, mit Ratschlägen für das private Finanzmanagement sichtbar zu werden. Die Nutzung von Twitter taucht in den Vertriebsplanungen von 16 Prozent der Finanzdienstleister auf. "Die befragten Entscheider betrachten die Communities im Web 2.0 vor allem als Chance, Vertrieb und Kundenservice zu stärken, Neukunden durch Weiterempfehlungen zu gewinnen und auf dem Arbeitsmarkt Fach- und Führungskräfte zu finden", sagt Stefan Lamprecht, Bankenexperte von Steria Mummert Consulting. "Jeweils rund 60 Prozent halten diese Aspekte für besonders wichtig."
Darüber hinaus erwartet die Mehrheit der Banker von Social Media Impulse für das eigene Wissensmanagement. Denn für die Produktentwicklung ist ein frühzeitiger Abgleich mit den Bedürfnissen der Kunden ein Wettbewerbsvorteil für die Banken. Der Begriff "Social Banking" weitet sich damit aus. So sorgen die sozialen Netze für eine Vielzahl neuer Vertriebsansätze, die die Banken für sich nutzen wollen.