So schützen Sie sich gegen Betrug am Geldautomaten
Stand: 12.05.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Berlin - Einen Tag nachdem das Bundeskriminalamt neue Zahlen über den Betrug an Geldautomaten veröffentlicht hat, gibt die Sparda-Bank Berlin Tipps, wie sich Bankkunden schützen können:
1. Meiden Sie bestimmte Geldautomaten. Beim Ausspähen sind vor allem Geräte betroffen, die in Außenfassaden von Gebäuden installiert sind. Automaten in videoüberwachten Vorräumen von Bankfilialen gelten als weniger gefährdet.
2. Benutzen Sie Ihre EC-Karte nicht zum Öffnen der Tür. Neben den eigentlichen Geldautomaten werden auch die Türöffner zum Vorraum der Bank manipuliert. Manche Banken hätten deshalb alle automatischen Türöffner abmontiert. Falls doch nötig, sollten Kunden die Tür nicht mit der gleichen Karte öffnen, mit der sie anschließend Geld abheben wollen, sondern eine andere Karte verwenden.
3. Decken Sie die Tastatur mit der Geldbörse oder der anderen Hand ab. Die Betrüger verstecken Kameras und filmen die Kunden bei der PIN-Eingabe. Die Kameras sind als Rauchmelder getarnt, in einem Prospekthalter oder hinter einer aufgeklebten Blende am Automaten verborgen.
4. Machen Sie die Rüttelprobe. Schauen Sie sich den Geldautomaten genau an, bevor Sie Geld abheben. Und rütteln Sie ruhig einmal an einem verdächtig wirkenden Kartenschacht oder einer Aufsatztastatur: Unter Umständen halten Sie dann das aufgeklebte Lesegerät der Betrüger in der Hand.
5. Informieren Sie sofort die Polizei und die Bank. Manchmal installieren die Täter eine baugleiche Attrappe des Verschlusses über dem Geldausgabeschacht und verhindern, dass der Bankkunde auf das Geld zugreifen kann. Später holten die Kriminellen das Geld dann aus dieser Falle. Manchmal bleibt es an einem Klebestreifen an der Rückseite der Attrappe hängen. Der Bankkunde vermutet einen technischen Defekt.
6. Lassen Sie Ihre EC- oder Kreditkarte nie aus den Augen. Wenn Sie die Karte aus der Hand geben, genügt schon ein kurzer Moment, um die Daten auf dem Magnetstreifen auszulesen. Dann ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Nicht nur beim Geldabheben, auch beim Einkaufen oder im Restaurant sollten Sie die Karte deshalb immer im Blickfeld haben. Akzeptieren Sie also nicht, dass der Verkäufer oder das Servicepersonal mit Ihrer Karte im Nebenraum verschwindet. Achten Sie auch sorgfältig auf den Betrag, bevor Sie den Abrechnungsbeleg unterschreiben. Ist die Unterschrift erst einmal geleistet, sind nachträgliche Reklamationen zwecklos.
7. Überprüfen Sie Ihre Kontoauszüge. Die Kartendaten werden in der Regel sehr schnell verwertet; meist liegen nur zwei bis drei Tage zwischen dem Datenabgriff und dem betrügerischen Einsatz der gefälschten Karten im Ausland. Die Daten und Geheimzahlen übertragen die Täter auf Blankokarten mit Magnetstreifen. Damit wird dann im Ausland Geld abgehoben. Obwohl alle 93 Millionen EC-Karten in Deutschland inzwischen einen Chip tragen, kann auf den Magnetstreifen nicht verzichtet werden. Er wird für das Bezahlen mit Unterschrift und für die Benutzung der Karte in Ländern ohne Chip-Terminals (z. B. den USA) auch weiterhin benötigt.
8. Sind Sie tatsächlich Opfer eines Betrugs am Geldautomaten geworden, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und informieren Sie Ihre Bank. Wurde der Geldautomat tatsächlich manipuliert, komme die Bank für den Schaden auf, erklärte die Sparda Bank Berlin.