Skimming: So schützen Sie sich vor Geldautomaten-Betrügern
Stand: 21.07.2011
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Wiesbaden - Betrug am Geldautomaten ist auch im Urlaub keine Seltenheit - er lässt sich aber mit ein paar einfachen Mitteln verhindern. "Wer beim Geldabheben und auch beim Bezahlen mit Karte die Geheimzahl mit Hand oder Portemonnaie geschützt eingibt, senkt das Betrugsrisiko schon um ein Vielfaches, weil Kameras die Ziffern nicht aufzeichnen können", sagte Michael Urban von der R+V Versicherung am Donnerstag. Er empfiehlt, einen Automaten in einer gut besuchten Bankfiliale zu wählen.
Die Betrüger gehen beim Ausspähen der Daten, dem "Skimming", meist sehr professionell vor: Die Kartendaten lesen sie entweder direkt am Automaten aus oder schon am Eingang zu den Automatenräumen, wenn Kunden die Tür außerhalb der Öffnungszeiten mit ihrer Karte öffnen. Um die Geheimzahlen zu "klauen", montieren sie Kameras oder Tastatur-Attrappen an den Geldautomaten.
Im vergangenen Jahr verzeichnete das Bundeskriminalamt demnach mehr als 500 manipulierte Geldautomaten, die meisten in Frankreich, Italien und der Türkei. "Die Dunkelziffer dürfte aber höher sein, weil die Manipulationen schwer zu erkennen sind", sagte Urban.
Wer das Gefühl habe, dass seine Daten ausgespäht wurden, sollte die betroffene Karte sperren lassen. In den meisten Fällen geht das mit dem zentralen Sperrnotruf +49 116 116 - die richtige Nummer gehört auf jeden Fall in Handy und Portemonnaie. Erst ab diesem Zeitpunkt haftet der Karteninhaber nicht mehr für den Missbrauch. Je nach Bank müssen die Karteninhaber sonst bis zu 150 Euro selbst tragen. Ebenfalls wichtig: Anzeige bei der Polizei erstatten und die Bank informieren.
Weitere Tipps
Betrüger manipulieren vor allem Geldautomaten, die leicht zugänglich sind und in belebten Ecken stehen, beispielsweise an Bahnhöfen und in Fußgängerzonen. Urlauber sollten deshalb lieber Automaten in Bankfilialen auswählen.
Beim Geldabheben die Automaten genau unter die Lupe nehmen: Gibt es Reste von Kleber, wirkt das Gerät nicht aus einem Guss? Sind Rauchmelder oder Werbespender direkt oberhalb des Eingabefeldes montiert?
Oft versuchen Betrüger, die Daten am Türöffner abzufangen. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, benutzt eine andere EC- oder Kreditkarte für den Türöffner als zum Geldabheben. Ebenfalls wichtig: Auf keinen Fall am Türöffner schon eine PIN eingeben.
Wird die Karte einbehalten, lieber sofort sperren lassen - am besten noch direkt vor Ort.
Um auch im Notfall mit Bargeld versorgt zu sein, können Urlauber Reiseschecks einpacken.
Vor dem Urlaub checken, wie hoch das Limit für Abhebungen aus dem Ausland ist - und ob die aktuelle Höhe sinnvoll ist. Wer in Europa bleibt, kann beispielsweise das Limit für außereuropäische Abhebungen auf Null setzen. Auch das Dispolimit sollte hinterfragt werden.
Sofort nach dem Urlaub Kontoauszüge kontrollieren.