SEPA: Verbraucherzentrale befürchtet Chaos bei Kontonummern
Stand: 29.07.2010
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Berlin - Bis spätestens 2013 sollen internationale Kontonummern und Bankleitzahlen in der Europäischen Union Pflicht werden. Frank-Christian Pauli ist Bankenexperte beim Berliner Bundesverband der Verbraucherzentralen. Er befürchtet, dass Bankkunden zu spät über die Änderungen informiert werden und ein Chaos bei Überweisungen droht.
Was ist so schlimm daran, wenn es internationalen Kontonummern gibt?
Pauli: Schlimm ist, dass das in Deutschland kaum jemand weiß. Als Verbraucherschützer erwarten wir einen langen Vorlauf. Es kann nicht sein, dass die EU da in Kürze etwas festlegt und Bankkunden erfahren als letzte davon. Diese Änderungen betreffen jeden, der ein Girokonto hat. Man kann Millionen Bankkunden damit doch nicht plötzlich überraschen und überfallen. Die internationalen Formate heißen IBAN und BIC und sind viel länger als heutige Kontonummern und Bankleitzahlen.
Haben sie auch Vorteile?
Pauli: Ein Vorteil ist, dass die Sicherheit bei Überweisungen größer wird. Betrug wird zum Beispiel bei Lastschriften erschwert. Wer heute schon mit IBAN (International Bank Account Number) und BIC (Bank Identification Code) zahlt, spart sich in der EU auch Zusatzgebühren. Schwieriger wird sicher, sich diese langen Nummern zu merken oder sie abzuschreiben. IBAN besteht aus 22 Zeichen. Die Buchstaben DE stehen für den Ländercode Deutschland, dann folgen Prüfziffer und Kontoidentifikation als Zahlen. Manchmal bleibt die heutige Kontonummer in den letzten Ziffern erhalten. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht.
Was fordern sie von den Banken, um ein Zahlen-Chaos zu verhindern?
Pauli: Es ist Aufgabe der Banken, ihre Kunden über die geplanten Änderungen zu informieren. Bankkunden sollten rechtzeitig wissen, dass sich auch rechtlich etwas ändert. Bei Lastschriften gibt es künftig zum Beispiel etwas weniger Zeit, um gegen Einzüge zu protestieren und sich das Geld zurückzuholen. Und Deutschland ist der größte Lastschriftmarkt Europas. Ich erwarte, dass Banken solche Informationen an ihre Kunden schicken und auf ihre Internetseiten stellen.