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Seit Samstag arbeiten Steuerzahler fürs eigene Portemonnaie

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Berlin  - Seit Samstagmorgen, exakt seit 6.14 Uhr, arbeiten die Deutschen wieder in die eigene Tasche. Das gesamte Einkommen, das die Steuer- und Beitragszahler bis dahin erwirtschaftet haben, wurde rein rechnerisch an den Staat abgeführt, wie der Bund der Steuerzahler (BdSt) am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Damit liege die Einkommensbelastungsquote, also das, was der Fiskus und die Sozialversicherungen einbehalten, in diesem Jahr bei voraussichtlich 52,4 Prozent. Damit bleiben von jedem verdienten Euro nur 47,6 Cent übrig.

Der Steuerzahlerbund forderte die große Koalition auf, finanzielle Entlastungen zu beschließen. Das gelte besonders für die Lohn- und Einkommensteuer. Die sogenannte kalte Progression müsse dauerhaft abgeschafft werden. Dazu solle der Einkommensteuertarif automatisch an die Inflation angepasst werden. "Es darf nie wieder vorkommen, dass Gehaltserhöhungen, die nur die Inflation ausgleichen, zu größeren Steuerlasten führen", erklärte BdSt-Präsident Reiner Holznagel.

Pläne von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sehen einen Abbau der kalten Progression ab 2016 vor. Damit soll vermieden werden, dass Gehaltserhöhungen durch progressiven Steuertarif und Inflation de facto weitgehend aufgezehrt werden. Derzeit ist dieser Effekt allerdings wegen der niedrigen Inflationsrate nur gering.

Darüber hinaus forderte der Steuerzahlerbund einen sofortigen "Einstieg in den Ausstieg" aus dem Solidaritätszuschlag. Ab dem kommenden Jahr könnte der Soli problemlos um einen Prozentpunkt auf 4,5 Prozent gesenkt werden. Dann wäre spätestens 2019 Schluss damit, erklärte der Verband.

Ermittelt wird der jährliche Steuerzahlergedenktag dem Verband zufolge auf Grundlage der sogenannten Volkswirtschaftlichen Einkommensbelastungsquote, also der Summe der Steuern und Zwangsbeiträge zur Sozialversicherung im Verhältnis zum Volkseinkommen.